Berlin. Der früheren Friedenspartei geht es mit der „Kriegstüchtigkeit“ nicht schnell genug. Die Grünen wollen deshalb die Bevölkerung systematisch auf einen möglichen Verteidigungsfall vorbereiten. Parteichefin Franziska Brantner schlägt vor, ein Register mit Freiwilligen für zivile Unterstützungsaufgaben anzulegen. „Wir sollten frühzeitig ein Freiwilligen-Register aufbauen“, sagte Brantner der Funke-Mediengruppe. „Darauf können wir dann im Ernstfall zurückgreifen.“
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Laut Brantner geht es nicht nur um klassische Wehrpflichtige. „Aber wir werden auch Menschen brauchen, die Drohnen programmieren und steuern, die Logistik verstehen, die Essen für mehr als 1000 Menschen kochen können.“ Diese Fähigkeiten seien kriegswichtig und altersunabhängig einsetzbar. Der Vorschlag zielt darauf, auch Ältere in die Verteidigungsvorbereitungen einzubinden.
Brantner verknüpft die Initiative mit der Debatte um Generationengerechtigkeit. „Alle Generationen müssen ihren fairen Anteil leisten. Wir brauchen einen neuen Generationenvertrag.“ Daß viele Ältere ihren Wehrdienst schon vor Jahrzehnten abgeleistet haben, als die Wehrpflicht in Deutschland noch in Kraft war, entzieht sich der Grünen-Chefin dabei.
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Hintergrund ihrer Überlegungen ist, daß sich die Koalitionsspitzen jüngst auf ein Modell für einen modernisierten Wehrdienst geeinigt haben. Kernpunkte sind flächendeckende Musterungen und klare Zielvorgaben für den Personalaufwuchs bei der Bundeswehr. Sollte die Zahl an Freiwilligen nicht ausreichen, erhält der Bundestag eine Notfalloption: die Einführung einer „Bedarfswehrpflicht“, bei der per Losverfahren gemusterte Jugendliche zum Dienst herangezogen werden können. (rk)
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