Frankfurt/Main. Seit Jahren diskutiert die EU darüber, wie mit den nach 2022 eingefrorenen russischen Geldern verfahren werden soll. Während vorsichtige Stimmen mit guten Gründen vor einer Beschlagnahme warnen, scheinen die Befürworter in jüngster Zeit Oberwasser zu gewinnen. Valérie Urbain, Generaldirektorin des Wertpapier-Verwahrers Euroclear, warnt vor den Folgen. In einem Interview der französischen Zeitung „Le Monde“ bezeichnete sie einen solchen Schritt als völkerrechtswidrig. Euroclear verwahrt in Belgien derzeit russische Staatsvermögen im Wert von 193 Milliarden Euro.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
„Ich treffe mich regelmäßig mit Kunden und Regierungsvertretern. Ich kann Ihnen versichern, daß das Thema der Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte vielen großen Sorgen bereitet“, so Urbain. „Unsere chinesischen und arabischen Partner sprechen offen davon: sie beobachten die Situation sehr genau.“
Die Euroclear-Chefin sieht europäische Interessen gefährdet: eine Konfiszierung würde das Anlegervertrauen in die EU untergraben und Investitionen in den Euroraum reduzieren. Dies könnte laut Urbain „sämtliche Bereiche betreffen, darunter Verteidigung, Energiewende und digitale Transformation“.
Für den Fall einer Beschlagnahme kündigte Urbain rechtliche Schritte an: sollte der Verwaltungsrat zu der Ansicht kommen, „daß die treuhänderischen Pflichten von Euroclear in Frage gestellt würden“, werde man die Europäische Union verklagen.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Der Kreml verurteilt unterdessen die bereits erfolgte Einfrierung der Vermögenswerte scharf. Das russische Außenministerium bezeichnete die Maßnahmen als „wirtschaftliches Banditentum des kollektiven Westens, der seine neokolonialen Instinkte nicht überwinden will“. Seit Beginn der Militäroperation in der Ukraine haben EU und G7-Staaten russische Gold- und Devisenreserven in Höhe von rund 300 Milliarden Euro eingefroren. (mü)
Bild: Pixabay/Gemeinfrei
Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!
Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin
 |
 |
 |
