Tickende Zeitbomben: 40 Prozent der IS-Rückkehrer wieder in Deutschland

23. November 2025
Tickende Zeitbomben: 40 Prozent der IS-Rückkehrer wieder in Deutschland
Kultur & Gesellschaft
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Foto: Symbolbild

Berlin. Nach der Festnahme eines 22jährigen mutmaßlichen Islamisten in Berlin-Neukölln warnt Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) erneut vor einer hohen Terrorgefahr. Die Bedrohung sei „abstrakt, aber dennoch hoch“, zitiert „Euronews“ den Minister. Erst kurz zuvor war in Augsburg ein weiterer IS-Anhänger festgenommen worden.

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Laut Verfassungsschutz lebten 2024 rund 28.280 Personen in Deutschland, die einer islamistischen Organisation zugerechnet werden – ein Plus von über 1.000 gegenüber dem Vorjahr. 9.540 gelten als gewaltorientiert. „Die Gefährdung durch den islamistischen Terrorismus in Deutschland ist anhaltend hoch“, heißt es im Bericht.

Seit 2011 reisten 1.150 Personen aus Deutschland nach Syrien oder in den Irak, um sich islamistischen Gruppen anzuschließen. Etwa 40 Prozent, also rund 472 Personen, sind inzwischen zurückgekehrt – vielfach militärisch geschult und ideologisch gefestigt. Bei 65 Prozent liegen konkrete Hinweise vor, daß sie den „Islamischen Staat“ aktiv unterstützt haben. Gegen 312 Rückkehrer laufen Ermittlungsverfahren, 111 wurden bereits verurteilt.

Das BKA warnt: „Die Gefahr für jihadistisch motivierte Gewalttaten ist weiterhin hoch.“ Deutschland stehe im „unmittelbaren Zielspektrum terroristischer Organisationen“.

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Zuletzt erschütterten mehrere Anschläge das Land: In Solingen tötete im August 2024 der Syrer Issa al H. drei Menschen, in Mannheim verletzte der Afghane Sulaiman A. im Mai sechs Personen, ein Polizist starb. Beide Taten reklamierte der IS für sich.

Seit 2000 konnten 31 Anschläge verhindert werden. Dennoch hat sich laut BKA die Zahl islamistischer Ermittlungsverfahren seit 2014 mehr als verdoppelt. Grund sei die zunehmende Online-Radikalisierung. (rk)

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