Kriegsgräberpflege: Letzte Brücke zwischen Deutschland und Rußland

10. November 2025
Kriegsgräberpflege: Letzte Brücke zwischen Deutschland und Rußland
International
1
Foto: Symbolbild

Berlin/Moskau. Trotz der politischen Eiszeit zwischen Berlin und Moskau setzt der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge seine Arbeit auch in Rußland fort. Wie die Bundesregierung in ihrer Antwort auf eine AfD-Anfrage mitteilte, stellt die Kriegsgräberfürsorge „einen der wenigen Bereiche“ dar, „in dem Gesprächskanäle und eine operative Zusammenarbeit aufrechterhalten werden konnten“.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

Die jahrzehntelange Leistung des Volksbundes kann sich sehen lassen: seit 1992 haben seine – häufig ehrenamtlichen – Mitarbeiter auf russischem Territorium mehr als 462.000 Gefallene geborgen und bestattet. Über hundert Grabanlagen wurden instandgesetzt, obwohl sich die bilateralen Beziehungen seit 2014 deutlich abgekühlt haben. Selbst die Bundesregierung muß einräumen, daß „auch die russische Seite seine Arbeit schätzt“.

Allerdings mehren sich die Schwierigkeiten. Neue Genehmigungen für Exhumierungen deutscher Soldaten bleiben weitgehend aus – ohne Begründung der russischen Behörden. Auch über Einreiseerlaubnisse für Angehörige oder Freiwilligenprojekte verfügt die Bundesregierung nach eigenem Bekunden „keine Erkenntnisse“.

Der AfD-Abgeordnete Stefan Keuter unterstreicht, wie wichtig die Arbeit des Volksbundes ist: „Gedenken und Erinnern an die Gefallenen ist wichtig – auch, damit es nie wieder dazu kommt“. Er unterstrich, daß sich seine Fraktion weiterhin für die Fortsetzung dieser Tätigkeit einsetze, „trotz der leider gespannten Beziehungen“.

Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<

Gedenkveranstaltungen finden weiterhin in russischen Städten statt, darunter Moskau, Wolgograd (früher: Stalingrad) und das ehemalige Leningrad. Zwischen 2014 und 2025 organisierte der Volksbund regelmäßig Kranzniederlegungen und Treffen mit russischen Vertretern.

Die Kriegsgräberfürsorge erweist sich damit als eines der letzten Verbindungsglieder zwischen beiden Ländern, selbst in einer Zeit zunehmender diplomatischer Verkrampfung. Während die politischen Kanäle weitgehend versiegt sind, bleibt die gemeinsame Erinnerungsarbeit ein letzter Bereich der deutsch-russischen Kooperation. (mü)

Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!

Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin

Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge erweist sich als eines der letzten Verbindungsglieder zwischen Deutschland und Rußland, selbst in einer Zeit, in der die politischen Kanäle weitgehend versiegt sind. (Artikel, letzter Absatz kurzgefaßt).

    Für diese politische Eiszeit zum Schaden Deutschlands und seiner Bürger ist nach meiner Überzeugung ausschließlich die Merz-Regierung, insbesondere Bundesaußenminister Wadephul, verantwortlich. Seiner empörenden Äußerung „Rußland wird für alle Zeiten unser Feind sein!“ hätte Merz umgehend widersprechen müssen – tat es aber nicht. Dennoch hat der russische Außenminister Lawrow auch Deutschland quasi einen Nichtangriffspakt vorgeschlagen – den auch nur zu kommentieren Wadephuls Außenamtssprecherin schroff abgelehnt hat.

    Vor etlichen Jahren – lange vor dem Beginn des Ukraine-Konflikts – sprach die italienische Popsängerin Sabrina zu einem begeisterten russischen Publikum „but we are friends!“ (wurde natürlich sofort ins Russische übersetzt). Sie meinte die Freundschaft zwischen dem russischen Volk und den westlichen Völkern.

    Aber gibt es sie noch, die Freundschaft zwischen Ost und West? Zwischen Normalbürgern wird es sie wohl geben, aber auf der politischen Ebene scheint ein neuer Kalter Krieg ausgebrochen zu sein. Kanzler Merz‘ strikte Weigerung, mit Präsident Putin zu sprechen, tut den Deutschen jedenfalls keinen Gefallen!

Schreibe einen Kommentar

Die maximale Zeichenanzahl bei Kommentaren ist auf 2000 begrenzt.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert