Nächste Bundeswehr-Panne: Neuer Digitalfunk „nicht truppentauglich“

27. Oktober 2025
Nächste Bundeswehr-Panne: Neuer Digitalfunk „nicht truppentauglich“
National
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Foto: Symbolbild

Berlin. Bei der Bundeswehr, der die Politik eigentlich eine „Zeitenwende“ verordnet hat, reißen die Pannen nicht ab. Jetzt steckt ein weiteres Modernisierungsvorhaben, das milliardenschwere Projekt „Digitalisierung Landbasierte Operationen“ (D-LBO), in ernsthaften Schwierigkeiten. Ein Praxistest für das neue Digitalfunksystem mußte im Mai abgebrochen werden, nachdem die Geräte als „nicht truppentauglich“ bewertet wurden.

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Das Vorhaben, die jahrzehntealten analogen Funksysteme durch moderne, verschlüsselte Digitaltechnik zu ersetzen, scheiterte im Test auf dem Truppenübungsplatz Munster an grundlegenden Problemen. Die softwarebasierte Bedienung erwies sich als derart kompliziert, daß Soldaten nur mühsam Funkkreise aufbauen konnten. Selbst ein einfacher Netzwerkwechsel mißlang, und die Sprachverbindung blieb unzuverlässig.

Bereits 2018 warnten interne Berichte des Verteidigungsministeriums vor den „großen Herausforderungen und Risiken von D-LBO“, insbesondere bei der „Integration in die unterschiedlichen Plattformen“. Bislang gelang der Einbau der neuen Systeme nur bei etwa 30 von 200 vorgesehenen Fahrzeugtypen. Bei vielen Modellen fehlt es an einer stabilen Spannungsversorgung für die Geräte.

Trotz des gescheiterten Tests werden die Systeme weiter in Fahrzeuge der Panzerbrigade 37 eingebaut. Ohne funktionierenden Digitalfunk sind diese Einheiten jedoch nicht voll einsatzbereit.

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Verteidigungsminister Boris Pistorius erfuhr laut eigenen Angaben erst Mitte September von den Problemen, obwohl sein Ministerium bereits Anfang Juni unterrichtet worden war. Noch am 10. September hatte er im Bundestag versichert, alles liege „im Zeitplan“.

Als Notlösung plant das Ministerium nun, die neuen Digitalfunkgeräte mit den alten analogen Systemen zu koppeln. Ein weiterer Praxistest im November soll über das Schicksal des Projekts entscheiden. Bis dahin soll die Software vereinfacht werden. Sollte auch dieser Versuch scheitern, müßte die Truppe unter Zeitdruck eine Alternative finden, um ihre NATO-Verpflichtungen erfüllen zu können. (rk)

Bildquelle: Wikimedia/Rainer Lippert/CC BY-SA 4.0

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Ein Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    In den Zeiten des Kalten Krieges lautete ein linker Studenten-Spruch „Stell‘ Dir vor, es ist Krieg, aber keiner geht hin“. In der „Zeitenwende“-Ära von heute würde solch ein Spruch wohl lauten „Stell‘ Dir vor, es ist Krieg, aber unsere modernisierten Panzer sind zum Glück nicht einsatzfähig“.
    Was also tun? Bevor die Bundeswehr sich gegenüber ihren NATO-Verpflichtungen total blamiert, empfehle ich als rechtzeitige Alternative: „Deutschland raus aus der NATO, damit diese permanente Herumprobiererei das Erscheinungsbild der deutschen Panzerfertigung (und ihrer Ingenieure) nicht vollens ruiniert!

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