Tianjin spielt in diesem Gefüge eine zentrale Rolle. Der Hafen der Stadt, der größte Nordchinas und ein Schlüsselknoten der „Belt and Road Initiative“ („Neue Seidenstraße“), ist das logistische Herzstück des Handels mit den SOZ-Staaten. Durch moderne Infrastrukturprojekte – von Schienen über Straßen bis hin zu Energienetzen – stärkt die Organisation so nicht nur die wirtschaftliche Vernetzung, sondern auch die Attraktivität der Region. Der „Geist von Shanghai“ zeigt hier seine praktische Wirkung: er schafft gemeinsame Vorteile und setzt auf Konsultationen statt Konfrontation.
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In einer Zeit, in der viele überkommene Formate der internationalen Zusammenarbeit unter Druck geraten, gewinnt die SOZ weiter an Bedeutung. Sie bietet vor allem den Ländern des globalen Südens ein überzeugendes Alternativmodell: Zusammenarbeit statt Unilateralismus, offene Märkte statt Protektionismus. Die jüngsten Beitritte nahöstlicher Staaten belegen, daß die Organisation unterschiedliche Interessen verbinden und Stabilität in unsicheren Regionen fördern kann.
Besonders wichtig: nach dem Beispiel der BRICS-Staaten haben sich in Tanjin nun auch die SOZ-Staaten dazu entschlossen, ein alternatives Finanzsystem zu etablieren, um sich aus der Abhängigkeit vom US-Dollar zu lösen. Experten weisen darauf hin, daß der Handel zwischen den Ländern innerhalb der Organisation derzeit noch weit hinter dem Außenhandel zurückbleibt. Die Schaffung einer gemeinsamen Entwicklungsbank und eines gemeinsamen Zahlungssystems soll künftig Schutz bieten und dazu beitragen, die Anfälligkeit gegenüber dem westlichen Finanzsystem zu verringern. Kremlchef Putin schlug in diesem Zusammenhang vor, gemeinsame Anleihen zu emittieren. Er brachte auch die Idee zur Sprache, ein einheitliches Zahlungssystem für Handelsgeschäfte ins Leben zu rufen, und unterstrich die Bedeutung einer gemeinsamen Verrechnungs- und Zahlungsinfrastruktur.
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Geopolitisch betrachtet, bildet die SOZ allmählich einen „Schutzgürtel“ um das „Rimland“ – jenes strategische Zwischengebiet, das die Ahnherren der Geopolitik, die Angelsachsen Halford Mackinder und Nicholas J. Spykman, einst als Schlüssel zur globalen Vorherrschaft identifizierten. Doch anders als klassische Bündnisse zielt die SOZ nicht auf die Kontrolle des „Herzlandes“ (Heartland) ab, sondern auf die Schaffung eines multipolaren Gleichgewichts.
Die Botschaft von Tanjin ist klar: während der Westen oft auf Ideologie und Bevormundung setzt, ist die SOZ auf Entwicklung ausgerichtet. Sie setzt auf konkrete Projekte, die den Alltag der Menschen verbessern – sei es durch Handelserleichterungen, Sicherheitskooperation oder kulturellen Austausch. In einer Welt, die nach neuen Lösungen sucht, könnte dieser Ansatz bald unübersehbar, aber auch unentbehrlich werden. Der Westen wird sich früher oder später darüber klar werden müssen, ob er diese Entwicklung ignorieren oder besser mittragen will. Denn die SOZ beweist nicht nur, daß sie funktioniert. Sie zeigt auch, daß asiatische Weisheit und westliche Traditionen nicht unvereinbar sind, sondern einander gut ergänzen können. (he)
Bild: Wikimedia/N509FZ/CC BY-SA 4.0
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