Sturm im Wasserglas: Dänemark relativiert Drohnenalarm

15. Oktober 2025
Sturm im Wasserglas: Dänemark relativiert Drohnenalarm
International
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Foto: Symbolbild

Kopenhagen/München. Es war wohl doch kein russischer Drohnenangriff: in Dänemark werden die jüngsten Meldungen über angebliche Drohnenüberflüge zunehmend relativiert. Die zunächst als dramatisch eingestuften Vorfälle über Kopenhagen und einigen militärischen Einrichtungen des Landes entbehren auch nach Wochen jeder Beweisgrundlage – das mußte jetzt sogar die dänische Regierung einräumen.

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Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen vermied bei seiner jüngsten Pressekonferenz bewußt den Begriff „Drohnen“ und sprach stattdessen nur noch von „Luftbeobachtungen“. Er grenzte sich damit deutlich von der bisherigen Sichtweise ab: „Ich glaube, die Lehre aus dem, was wir in Bezug auf Drohnenbeobachtungen gesehen haben – oder was wir jetzt eher als Luftbeobachtungen bezeichnen –, ist, daß es viele verschiedene Dinge erfordert, um ganz genau zu sehen, ob es sich um eine Drohne oder um andere Objekte handelt.“

Diese eher vage Formulierung steht in auffallendem Kontrast zu den Äußerungen von Ministerpräsidentin Mette Frederiksen vom 25. September. Die Regierungschefin hatte damals rundweg von einem „Angriff” mit Drohnen gesprochen und behauptet, diese seien „an mehreren Orten bei kritischer Infrastruktur, militärisch und zivil“ gesichtet worden.

Die Folgen der angeblichen Sichtungen waren durchaus real: der Luftraum über dem Flughafen Kastrup wurde am 22. September zeitweise gesperrt. Allerdings gelang es weder, die unbekannten Flugobjekte zu identifizieren noch Verdächtige festzunehmen. Und erst recht gibt es keinerlei Hinweise auf eventuelle russische Aktivitäten. Der nationale Polizeichef Thorkild Fogde räumte ein, daß nach wie vor „handfeste Informationen” über Herkunft und Typ der vermeintlichen Drohnen fehlten.

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Übrigens auch in München: auch dort muß man fast eine Woche nach den angeblichen Drohnensichtungen am Flughafen, deretwegen der Flugbetrieb zeitweise eingestellt wurde, rein gar nichts. Ein Sprecher der Bundespolizei sagte der Nachrichtenagentur AFP, trotz „umfangreicher Fahndungsmaßnahmen“ habe kein Verursacher identifiziert werden können. Das Gelände sei aus der Luft abgesucht worden, es habe jedoch nichts festgestellt werden können. Auch die Drohnenart sei nicht bekannt. Nicht einmal, ob es wirklich eine konkrete Gefahr für den Flugverkehr am Flughafen München gab, steht bislang fest. (mü)

Bild von Alex auf Pixabay/gemeinfrei

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Erst wenn man das „fremde Objekt“ vom Himmel geholt, also abgeschossen hat, kann man erkennen, um was es sich dabei genau gehandelt hat. Hierbei ist es egal, ob es eine russische Spionagedrohne oder eine andere fremde Drohne war, schließlich läge hier eine eindeutige Verletzung des eigenen hoheitlichen Luftraumes vor.

    Der Präventivangriff Rußlands auf die Ukraine im Februar 2022 zur Verhinderung von deren NATO-Beitritt – ohne Putins Initiative stünde die NATO an der westlichen Eingangstüre Rußlands – löst bei den westeuropäischen NATO-Mitgliedern mittlerweile eine regelrechte Hysterie aus, wenn am Himmel nicht-identifizierbare Objekte auftauchen. Diese werden analog zum vorherrschenden anti-russischen Zeitgeist zunächst für russische Drohnen gehalten, auch wenn nichts darauf hindeutet, daß es solche sind. (Äußerung der dänischen Regierungschefin).

    In Deutschland hat die angebliche Bedrohung durch Putins Rußland – gemeint sind in erster Linie russische Drohnen – in Regierung und Parlament zu einer hitzigen Diskussion um die Wiedereinführung der allgemeinen Wehrpflicht geführt. Ich jedenfalls bin gegen deren Wiedereinführung, weil ich „Putins Bedrohung von NATO-Europa“ für ein Ammenmärchen des Westens halte. Und auch aus diesem Grund plädiere ich ohne Wenn und Aber für Deutschlands Austritt aus der NATO!

    Nach meiner Überzeugung sind gute diplomatische Beziehungen zur Russischen Föderation der beste Schutz Deutschlands vor äußerer Bedrohung. Und die dann eingesparten Milliarden Euro, die für die Aufrüstung der Bundeswehr vorgesehen waren, lassen sich besser verwenden für die Instandsetzung unserer maroden Infrastruktur!

  2. Mark sagt:

    Im Klartext: Diese ganzen „Drohnen,“ die den Luftraum über Flughäfen unsicher gemacht haben sollen, existierten gar nicht. Aber es war eine gute Gelegenheit für die politische Obrigkeit, neue Gesetze gegen den Normalbürger zu erfinden und auf den Weg zu bringen. Genau das passierte – unmittelbar nach diesem inszenierten „Drohnen“-Alarm.

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