Stuttgart. Neue Erhebungen des Stuttgarter Innenministeriums dokumentieren eine exorbitante Zunahme von Gewalttaten auf Schulgeländen in Baden-Württemberg. Im vergangenen Jahr sind demnach fast 2800 Schüler Opfer von Straftaten geworden; dies entspricht 15 angegriffenen oder bedrohten Jungen und Mädchen pro Tag. Gegenüber dem Jahr 2018 bedeutet dies einen Anstieg von 46 Prozent dar.
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Noch deutlicher fiel die Steigerung bei Übergriffen auf Lehrkräfte aus. Sage und schreibe 157 Pädagogen wurden verletzt, beschimpft oder gemobbt – ein Plus von 158 Prozent.
Der Anteil nichtdeutscher Krawallschüler überrascht nicht: stattliche 36 Prozent der Tatverdächtigen haben eine ausländische Staatsangehörigkeit. Da in Deutschland geborene Kinder automatisch als „Deutsche“ firmieren, ist der Anteil von Tätern mit Migrationshintergrund in Wirklichkeit deutlich höher. Unter den nichtdeutschen Gewalttätern stechen Syrer in 264 Fällen hervor, was einem Anteil von jedem Vierten entspricht. Es folgen Afghanen (72), Ukrainer (67), Iraker (61) und Kosovaren (51).
Zwei Fälle endeten sogar tödlich: im November 2023 wurde der 15jährige Pawlos an der Offenburger Waldbachschule von einem Mitschüler erschossen. Im Januar 2024 starb die 18jährige Lilli in St. Leon-Rot durch einen Messerstich.
Laut einer Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung tragen auch Eltern eine Mitschuld an der zunehmenden Verrohung. Schulleiter berichteten von vermehrter psychischer Gewalt durch Eltern bei Gesprächen mit Lehrern. Jeder zweite Rektor gab an, daß Gewalt an Schulen in der öffentlichen Diskussion ein Tabu-Thema sei. (rk)
Bild: Pixabay/gemeinfrei
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