Recherche: Israelisches Militär tötet in Gaza überwiegend Zivilisten

1. September 2025
Recherche: Israelisches Militär tötet in Gaza überwiegend Zivilisten
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv/Gaza. Israel begeht bei seiner Militäroperation im Gazastreifen, die seit kurzem auf die vollständige Eroberung des Gebietes abzielt, in großem Maßstab Kriegsverbrechen. Das geht aus einer gemeinsamen Recherche von „The Guardian“, „+972 Magazine“ und „Local Call“ zu Daten aus einer geheimen Datenbank des israelischen Militärgeheimdienstes hervor. Demnach waren von den insgesamt rund 53.000 bis Mai 2025 getöteten Palästinensern lediglich etwa 8.900 als Kämpfer der Hamas oder des Islamischen Dschihads erfaßt. Das wären nur 17 Prozent – rund 83 Prozent der Opfer waren demzufolge Zivilisten.

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Internationale Konfliktforscher bewerten dieses Verhältnis als außergewöhnlich hoch. Ein derart extremer Anteil ziviler Opfer sei in modernen Kriegen äußerst selten und erreiche vergleichbare Ausmaße nur in Fällen wie dem Völkermord in Ruanda (1994), dem Massaker von Srebrenica (1995) oder der Belagerung von Mariupol (2022).

Das israelische Militär stellt die Existenz der Datenbank nicht in Frage, erklärte gegenüber den Medien jedoch, die veröffentlichten Zahlen seien fehlerhaft und spiegelten die „internen Systeme“ nicht wider. Welche Daten genau bestritten werden, blieb unklar. Beobachter weisen darauf hin, daß die Armee die Datenbank selbst als maßgebliche Quelle für ihre Planungen nutzt und zugleich die Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza intern als zuverlässig anerkennt, obwohl israelische Politiker diese öffentlich immer wieder als Propaganda abtun.

Die israelische Militärführung hat wiederholt deutlich höhere Zahlen sogenannter Kämpferverluste verbreitet, teils bis zu 20.000. Dabei wurden auch Zivilpersonen mit Verbindungen zur Hamas – etwa Verwaltungsangestellte oder Polizisten – entgegen dem internationalen Recht als legitime Ziele eingestuft. Soldaten vor Ort berichteten zudem, daß häufig auch Menschen ohne jede Verbindung zu bewaffneten Gruppen als getötete „Terroristen“ gemeldet wurden.

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Ehemalige hochrangige Militärs werfen der Regierung in Tel Aviv vor, die Zahlen massiv aufzublähen, und verweisen ebenfalls darauf, daß die Mehrheit der Toten Zivilisten sind. Militärexperten wiederum weisen darauf hin, daß Israel in Gaza keine klassischen Gefechte austrägt, sondern eine Kampagne gezielter Tötungen verfolgt, bei der auch Angriffe auf niedrigrangige Gegner und zahlreiche zivile Opfer in Kauf genommen werden. Aus der Sicht von Forschern markiert dieses Vorgehen eine Abkehr von den Prinzipien, auf die sich westliche Streitkräfte nach dem Vietnamkrieg verständigt hatten, um zivile Opfer zu minimieren. (mü)

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