Berlin. Felix Banaszak, Bundesvorsitzender der Grünen, hat in den vergangenen Tagen mehrere kontroverse Tweets aus seiner Zeit bei der Grünen Jugend entfernen lassen – darunter die Aussagen „Ich bin ja gegen Deutschland“ und „Deutschland ist ersetzbar“. Die Löschaktion folgte auf wachsende Kritik an seinen ausweichenden Antworten im ARD-Sommerinterview, als er die Frage, ob er Deutschland liebe, nicht eindeutig bejahen wollte.
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Im Interview hatte Banaszak erklärt: „Ich liebe Duisburg, ich liebe mein konkretes Umfeld, und ich habe ein gutes Verhältnis zu diesem Land, zu unserem Land.“ Auf den Begriff „Liebe“ für die Nation angesprochen, reagierte er zurückhaltend: „Ich kann mit dem Begriff ,Liebe‘ für so etwas Abstraktes … – aber das soll jeder für sich entscheiden.“ Warum Deutschland „abstrakter“ sein soll als seine Heimatstadt Duisburg, ließ er offen.
Nun sind mehrere Postings aus den Jahren 2012 und 2013 nicht mehr öffentlich einsehbar. So schrieb Banaszak in einem Tweet vom Eurovision Song Contest 2013: „Ich bin ja gegen Deutschland.“ Ebenfalls gelöscht wurde die Ankündigung einer „Deutschland(-ist-ersetzbar)Tour“ mit Stationen in Bremen, Köln, Gelsenkirchen und Duisburg. Zum Tag der Deutschen Einheit 2012 hatte er zudem kommentiert: „Deutschland ist kein Grund zum Feiern“ und in einer Ergänzung kritisiert: „,Wieder‘vereinigung klingt so, als hätte es dieses ,Deutschland‘ vorher schon mal legitimerweise gegeben.“
Diese Äußerungen stammen aus Banaszaks Zeit im Bundesvorstand der Grünen Jugend, wo er dezidiert antinationale Positionen vertrat. Jetzt, als Parteichef, scheint er diese radikaleren Ansichten nicht mehr öffentlich vertreten zu wollen – und läßt die unbequemen Zitate stillschweigend aus dem Netz verschwinden. Aber das Internet vergißt nichts. (rk)
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