Tschechischer Präsident für Gebietsabtretungen: Der Preis für das Überleben der Ukraine

12. August 2025
Tschechischer Präsident für Gebietsabtretungen: Der Preis für das Überleben der Ukraine
International
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Foto: Symbolbild

Prag/Kiew. Anders als viele seiner europäischen Kollegen beweist der tschechische Ministerpräsident Petr Pavel beim Thema Ukraine Augenmaß und Realitätssinn: in einem BBC-Interview vertrat Pavel jetzt die Ansicht, daß ein zeitweiliger Verlust ukrainischer Gebiete an Rußland möglicherweise notwendig sei, um die staatliche Souveränität der Ukraine zu bewahren. Pavel erklärte, es sei unangebracht, von Kiew die sofortige Rückeroberung aller besetzten Territorien zu verlangen. „Wir wollen, daß sie als unabhängiges souveränes Land überleben. Und wenn der Preis für die Erneuerung der Ukraine als unabhängiger autonomer Staat darin besteht, zu akzeptieren, daß ein Teil des Territoriums vorübergehend besetzt sein wird, ohne es rechtlich anzuerkennen, dann sei es so“, sagte der Staatschef.

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Pavel zufolge sei es der Ukraine selbst mit westlicher Unterstützung in absehbarer Zeit nicht möglich, die von Rußland besetzten Gebiete ohne enorme Verluste zurückzugewinnen. Eine solche Forderung könne den Fortbestand der ukrainischen Nation gefährden. Gleichwohl betonte er, daß die besetzten Territorien niemals als rechtmäßig russisch anerkannt werden dürften.

Pavel plädiert zwar für eine Fortsetzung der militärischen Unterstützung, äußerte jedoch Zweifel an einer siegreichen Kriegsentscheidung auf dem Schlachtfeld. Er sieht in wirtschaftlichen Sanktionen das wirksamere Mittel – Rußland könne dem wachsenden ökonomischen Druck nicht dauerhaft standhalten, mutmaßt er. Sollten Sanktionsmaßnahmen konsequent umgesetzt werden, bleibe dem Kreml letztlich keine andere Wahl, als sich auf ernsthafte Verhandlungen einzulassen.

Mit seinen Äußerungen zeigt sich sich Pavel als einer der ersten europäischen Staatschefs offen für die Möglichkeit territorialer Kompromisse im Ukraine-Konflikt. Das ist umso bemerkenswerter, als Pavel bis 2018 Vorsitzender des NATO-Militärausschusses war. (mü)

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