Tel Aviv. Der israelische Ministerpräsident Netanjahu kommt seiner Vision von Groß-Israel einen Schritt näher: er will den Gazastreifen komplett unter israelische Kontrolle bringen. Wie das Portal „ynetnews.com“ unter Berufung auf einen regierungsnahen Offiziellen berichtete, seien „die Würfel gefallen – wir beabsichtigen, den Gazastreifen vollständig zu besetzen“. Netanjahu selbst kündigte lediglich an, das Sicherheitskabinett in dieser Woche einzuberufen, um über das weitere Vorgehen zu beraten.
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Bereits jetzt kontrollieren israelische Truppen etwa 75 Prozent des Gebiets, das flächenmäßig in etwa München entspricht. Die verbleibenden Regionen, in denen die Hamas noch präsent ist, gelten als mögliche Verstecke der letzten 50 Geiseln, von denen nach israelischen Angaben noch etwa 20 am Leben sein sollen. Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen getötet und 250 entführt wurden, dauert der Krieg nunmehr bereits 22 Monate an – ohne daß Verhandlungen über eine Waffenruhe und Geiselbefreiung bisher Erfolg zeigten.
Die israelische Militärführung ist über Netanjahus Plan allerdings alles andere als begeistert. Sie äußert schwere Bedenken gegen eine vollständige Besetzung. Laut der „Times of Israel“ warnt sie vor jahrelangen Kämpfen bei der Zerstörung des Hamas-Tunnelsystems sowie vor der Gefahr für die Geiseln, falls Truppen ihren Verstecken zu nahe kommen. Dennoch soll Netanjahu entschlossen sein, dieses Risiko einzugehen. „Es wird Militäreinsätze auch in Gebieten geben, in denen Geiseln festgehalten werden“, so der „ynet“-Informant. Sollte Generalstabschef Ejal Zamir dies ablehnen, solle er „zurücktreten“.
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Während ultrarechte und religiöse Koalitionsminister schon länger die Eroberung Gazas, Vertreibungen der Palästinenser und den Bau jüdischer Siedlungen fordern, soll Zamir bislang in Kabinettssitzungen heftig mit ihnen gestritten haben – Netanjahu hielt sich auffallend zurück. Er macht kein Hehl daraus, daß er der Vision eines Groß-Israel zwischen Nil und Euphrat anhängt. (mü)
Bildquelle: Wikimedia/Dr. Zachi Evenor/CC BY 2.0
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