Israel in der Defensive: Raketenabwehr droht zu kollabieren

19. Juni 2025
Israel in der Defensive: Raketenabwehr droht zu kollabieren
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv/Teheran. Trotz massiver israelischer Angriffe auf iranische Militäreinrichtungen scheint der Iran in Israel schwerwiegendere Schäden verursacht zu haben als zunächst angenommen. Wie der Sender „Al Jazeera“ berichtet, wurden unter anderem ein Gebäude des Verteidigungsministeriums in Herzliya sowie eine Mossad-Einrichtung in Tel Aviv getroffen – diese Treffer dokumentieren eine bemerkenswerte Zielgenauigkeit der iranischen Raketen. Auch eine Ölraffinerie bei Haifa soll beschädigt worden sein und zumindest vorübergehend ihren Betrieb eingestellt haben. Israelische Stellen haben diese Angaben nicht bestätigt – im Land herrscht strikte Militärzensur, Sicherheitskräfte sperren alle Einschlagstellen ab und untersagen jegliche Film- oder Fotoaufnahmen.

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Besorgniserregend ist die Lage inzwischen bei der israelischen Raketenabwehr: Wie das „Wall Street Journal“ (WSJ) unter Berufung auf Pentagon-Kreise berichtet, könnten die Vorräte an Arrow-Abfangraketen bald erschöpft sein, sollte sich der Konflikt weiter hinziehen. Die gemeinsam mit den USA entwickelte Rakete stellt das zentrale Abwehrsystem gegen iranische ballistische Raketen dar. Doch nach WSJ-Informationen wachsen die Befürchtungen, daß die israelischen Abwehrkapazitäten angesichts der anhaltenden iranischen Angriffe mit Drohnen und Raketen aller Kaliber überfordert werden. Ein Sprecher der israelischen Streitkräfte (IDF) erklärte zwar, man sei auf alle Szenarien vorbereitet, verweigerte aber konkrete Auskünfte über Munitionsbestände.

Die „Washington Post“ bestätigt die prekäre Lage: US- und israelische Geheimdienstkreise schätzen demnach, daß Israel ohne amerikanischen Nachschub seine Raketenabwehr nur noch 10 bis 12 Tage aufrechterhalten könne, falls der Iran den Druck aufrechterhalte. Ein anonymes Insider-Zitat verdeutlicht die Dramatik: „Sie werden auswählen müssen, was sie abfangen wollen. Das System ist bereits überlastet.“ Die Kosten der Abwehrschlacht sind immens – die israelische Finanzzeitung „The Marker“ beziffert die Ausgaben für die Raketenabwehr einer einzigen Nacht auf rund 285 Millionen US-Dollar.

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Vor diesem Hintergrund drängt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf ein stärkeres US-Engagement. Die Haltung Washingtons bleibt jedoch unklar: während Präsident Donald Trump auf seiner Web-Plattform die Überlegenheit amerikanischer Waffen pries und den Iran zur „bedingungslosen Kapitulation“ aufforderte, endete eine Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats ohne Beschluß über direkte amerikanische Militärschläge. Laut ABC News könnte jedoch innerhalb der nächsten 24 bis 48 Stunden eine Entscheidung über eine Beteiligung der USA fallen. Indizien deuten auf wachsende Spannungen hin – so hat die US-Marine nach AP-Informationen Schiffe von ihrem Stützpunkt in Bahrain abgezogen, offenbar aus Furcht vor iranischen Angriffen. Die „New York Times“ berichtet, der Iran sei bereit, amerikanische Stützpunkte anzugreifen, sollten die USA in den Konflikt eingreifen.

Unterdessen weitet sich das Kriegsszenario aus: die jemenitischen Huthi-Rebellen (Ansar Allah) haben ihre Unterstützung für den Iran bekräftigt. Politbüromitglied Mohammed al-Bukhaiti erklärte gegenüber „Al Jazeera“: „Wir werden den Iran bei der Abwehr zionistischer Angriffe unterstützen, so wie wir unsere Brüder im Gazastreifen unterstützt haben.“

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Während Rußland und China offiziell zur Deeskalation aufrufen, sind hinter den Kulissen klandestine Aktivitäten sichtbar: der „Daily Telegraph“ berichtet von mindestens drei Boeing-747-Frachtflügen aus China in den Iran, die unmittelbar nach Beginn der israelischen Operation über geheime Routen durchgeführt wurden. Moskau unterstützt den Iran bereits seit längerem im Bereich der Luftabwehr. Peking wiederum pflegt enge Beziehungen zu Teheran und hatte maßgeblich zur vorübergehenden Aussöhnung mit Saudi-Arabien beigetragen. Der Konflikt droht sich damit regional auszuweiten – während die israelische Abwehr an ihre Grenzen stößt. (mü)

Foto: U.S. Missile Defense Agency

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Ein
Kommentar

  1. Mark sagt:

    Durchaus möglich, dass sich Israel und seine westlichen Verbündeten diesmal extrem verrechnet haben. Vorgeblich geht es – seit nunmehr 30 Jahren (!) – um die behauptete Entwicklung des Iran an Atomwaffen, die es zu verhindern gälte. Zudem aber gibt es hinter verschlossenen Türen seit mindestens 20 Jahren Erwägungen und Planspiele, ob, wann und wie Israel den Iran „endlich“ angreifen könnte. Das Bedrohungszenario einer iranischen Atomwaffe ist daher die gleiche Masche zur Kriegsanstiftung wie das der USA 2003 gegen den Irak mit dessen Chemiewaffen. Frei erfundenen Chemiewaffen, wohlgemerkt.

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