Straßburg. Im Elsaß ist der Wunsch nach mehr Eigenständigkeit weiterhin ungebrochen. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Ifop zeigt, daß sich 70 Prozent der Bevölkerung die Wiederherstellung der Selbständigkeit des 2016 in der Großregion Grand Est aufgegangenen Elsaß wünschen. Bei einem Referendum würden sogar 72 Prozent für eine Abspaltung stimmen. Die Studie wurde im Auftrag dreier Verbände durchgeführt, die sich für mehr Autonomie der heute französischen Grenzregion einsetzen.
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Bis ins 17. Jahrhundert hinein war das Elsaß Bestandteil des Heiligen Römischen Reiches. Erst im Zuge der Reunionskriege unter dem französischen König Ludwig XIV. wurde das Elsaß von Frankreich annektiert. Von 1871 bis 1918 gehörte es wieder zu Deutschland, ebenso zwischen 1940 und 1945. Trotz einer rabiaten Französisierungspolitik nach dem Krieg ist die elsässische Mundart, bei der es sich um einen alemannischen Dialekt handelt, heute wieder sehr präsent im öffentlichen Leben.
2016 wurden die früheren Regionen Elsaß, Lothringen und Champagne-Ardenne zur neuen Verwaltungseinheit Grand Est zusammengelegt. Dies stieß im Elsaß auf breiten Widerstand, da die Region damit ihre administrative Eigenständigkeit verlor. Als Kompromiß wurde 2021 die „Europäische Gebietskörperschaft Elsaß“ mit Sonderrechten geschaffen, etwa in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit Deutschland. Dennoch fordern viele Regionalpolitiker weiterhin den vollständigen Austritt aus dem Grand Est und die Wiederherstellung des Elsaß als eigenständige Region.
Frankreichs Präsident Macron lehnte vor gut einem Jahr eine Abspaltung jedoch kategorisch ab. Allenfalls könne man der Gebietskörperschaft zusätzliche Kompetenzen übertragen, so der Präsident. Damit bleibt die Zukunft des Elsaß als eigenständige Region ungewiß, während der Wunsch der Bevölkerung nach mehr Autonomie ungebrochen ist. (mü)
Bild von Clker-Free-Vector-Images auf Pixabay
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Die 2016 gegründete Region Grand Est ist eine typische Konstruktion des französischen Zentralismus, der auf kulturelle Unterschiede meist wenig Rücksicht nimmt. So verschwand das Elsass praktisch von einem auf den anderen Tag als eigene Gebietskörperschaft. An der Basis stieß diese abgehobene Entscheidung jedoch auf wenig Gegenliebe, da es nun schwieriger wurde in einem vielstimmigen Chor kulturelle Anliegen des Elsass wie zum Beispiel Zweisprachigkeit in Schulen und Kindergärten voranzubringen. Emmanuel Macron hat sich diesem Anliegen bisher leider verschlossen. Ansonsten hätte er seine Popularitätswerte zumindest im Elsass steigern können.
Die 2016 gegründete Region Grand Est ist eine typische Konstruktion des französischen Zentralismus, der auf kulturelle Unterschiede meist wenig Rücksicht nimmt. So verschwand das Elsass praktisch von einem auf den anderen Tag als eigene Gebietskörperschaft. An der Basis stieß diese abgehobene Entscheidung jedoch auf wenig Gegenliebe, da es nun schwieriger wurde in einem vielstimmigen Chor kulturelle Anliegen des Elsass wie zum Beispiel Zweisprachigkeit in Schulen und Kindergärten voranzubringen. Emmanuell Macron hat sich diesem Anliegen bisher leider verschlossen. Ansonsten hätte er seine Popularitätswerte zumindest im Elsass steigern können.