Kiew im Gegenangriff: Gesprengte Brücken, Drohnenangriffe auf Luftwaffenbasen

2. Juni 2025
Kiew im Gegenangriff: Gesprengte Brücken, Drohnenangriffe auf Luftwaffenbasen
International
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Foto: Symbolbild

Moskau/Kiew. In einer großangelegten Militäroperation hat die Ukraine in der Nacht zum Sonntag mindestens vier strategische russische Luftwaffenstützpunkte angegriffen. Laut Meldungen auf Telegram und X wurden die Basen Belaja (in der Region Irkutsk), Djagilewo, Olenja (in der Region Murmansk) und Iwanowo von ukrainischen Drohnen getroffen. Es handelt sich um den bislang umfassendsten Angriff auf Rußlands strategische Streitkräfte, bei dem mindestens zehn Bomber zerstört worden sein sollen.

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Kiewer Angaben zufolge sollen sogar über 40 russische Kampf- und Aufklärungsflugzeuge zerstört worden sein. Damit seien etwa 34 Prozent der russischen Bomber zerstört, die in der Lage sind, Marschflugkörper abzusetzen. Experten weisen unterdessen darauf hin, daß Langstreckenbomber, die atomar bestückt werden können, aufgrund internationaler Verträge grundsätzlich unter freiem Himmel disloziert sein müssen, um von gegnerischen Satelliten erfaßt werden zu können. Die ukrainischen Angriffe machten sich diesen Umstand zunutze.

Augenzeugen meldeten zudem Explosionen in Seweromorsk, dem Kommandozentrum der russischen Nordmeer-Flotte und Standort von Atom-U-Booten. Ebenfalls in der Nacht zum Sonntag wurden zwei Brücken gesprengt, wodurch zwei Züge entgleisten. Russische Ermittler gehen inzwischen von Terroranschlägen aus, aus ukrainischer Sicht Akte der offensiven Landesverteidigung. Beim ersten Zug, der mit 388 Passagieren auf dem Weg von Klimow nach Moskau war, stürzte die Brücke auf die Waggons und ließ vier davon entgleisen. Sieben Menschen starben, darunter der Zugführer, über 70 wurden verletzt – laut russischen Angaben auch drei Kinder. Der Unglücksort liegt etwa anderthalb Autostunden von der ukrainischen Grenze entfernt.

Telegram-Kanäle mit Verbindungen zu Polizei und Geheimdienst deuteten früh auf Explosionen hin. Der Kanal „Shot“ meldete, möglicherweise seien vier Sprengsätze an Brückenträgern und Schwellen angebracht gewesen.

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Beim zweiten Vorfall entgleiste ein Güterzug auf einer explodierten Brücke in der Grenzregion Kursk. Die Lok stürzte ab, Eisenbahnpersonal wurde verletzt. Auf patriotischen Telegram-Kanälen wurde schnell die Ukraine verantwortlich gemacht. „Das ist eindeutig das Werk der ukrainischen Geheimdienste“, zitierte „Shot“ den Duma-Abgeordneten Andrej Kartapolow.

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine hat die Ukraine immer wieder Anschläge sowohl auf gegnerische Militäreinrichtungen in der Tiefe des Raumes. Besonders im Fokus stehen Luftwaffenstützpunkte.

Bereits im Dezember 2022 sorgten Angriffe auf die Stützpunkte Engels-2 und Djagilewo für Aufsehen, da sie Schwächen der russischen Luftabwehr offenbarten. Die jüngsten Attacken markieren jedoch eine neue Dimension: Clips in sozialen Medien zeigen zahlreiche brennende Tu-95-Bomber, während der SBU bestätigte, gezielt die vier Basen angegriffen zu haben. Ein veröffentlichtes Foto eines FPV-Drohnenträgers mit Satellitenverbindung nach Kiew unterstreicht die ausgeklügelte Planung, die eineinhalb Jahre in Anspruch genommen haben soll. Inwieweit westliche Geheimdienste Hilfestellung leisteten, ist noch unbekannt.

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Die Drohnen wurden Berichten zufolge von ahnungslosen Lkw-Fahrern transportiert – eine Taktik, die an den Anschlag auf die Kertsch-Brücke 2022 erinnert. Ukrainischen Berichten zufolge wurden die Drohnen von Verstecken in Holzhäusern aus gestartet, die auf Lastwagen verladen waren. „Zum richtigen Zeitpunkt wurden die Dächer ferngesteuert geöffnet und die Drohnen flogen los, um russische Bomber anzugreifen“, hieß es. Die Agentur Ukrinform zeigte Fotos von den für den speziellen Einsatz vorbereiteten Drohnen.

In Rußland lösen die Angriffe scharfe Reaktionen aus: Militärblogger sprechen von „Rußlands Pearl Harbor“ und fordern drastische Maßnahmen, sogar einen „Nuklearschlag“. Dies verweist darauf, daß die zuletzt verschärfte russische Nukleardoktrin Angriffe auf die russische nukleare Infrastruktur eigentlich mit atomaren Erstschlägen beantworten müßte. Aus ukrainischer Sicht war diese taktisch-militärische Meisterleistung ein Bravourstück, wie auch ein kleiner Gegner einem an Mensch und Material überlegenen Gegner effektiv Nadelstiche versetzen kann. (mü)

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