Atomkraft: Europas pragmatische Wende – nur in Deutschland nicht

23. Mai 2025
Atomkraft: Europas pragmatische Wende – nur in Deutschland nicht
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Brüssel. Den Atomausstieg verdankt Deutschland der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die „Ampel“-Koalition trieb ihn auf die Spitze, aber auch die neue Merz-Regierung will nicht davon abrücken – obwohl die verheerenden Folgen für die deutsche Energiesicherheit längst zutageliegen.

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Andere europäische Länder zeigen mehr Vernunft. Belgien hat nun mit überwältigender Mehrheit seinen Atomausstieg zurückgenommen – aus Sorge um die Energiesicherheit und die Gefahr von Blackouts.

Was hierzulande noch nicht einmal diskutiert wird, ist anderswo längst Gegenstand sachlicher Debatten. Mit 102 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und 31 Enthaltungen beschloß das belgische Parlament kürzlich, den seit 2003 geplanten Ausstieg aus der Kernenergie zu kippen. Dabei hatte Belgien – ähnlich wie Deutschland – ursprünglich den Atomausstieg bis 2025 festgelegt. Doch im Gegensatz zur Bundesrepublik korrigierte man im Nachbarland rechtzeitig den Kurs.

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Bereits 2022 verlängerte Belgien die Laufzeit seiner modernsten Atommeiler um zehn Jahre. Nun wird die Kernenergie endgültig als stabiler Pfeiler im belgischen Energiemix verankert. Energieminister Mathieu Bihet vom Reformist Movement begrüßte die Entscheidung als Befreiung von „zwei Jahrzehnten Blockade und Zögern“. Sein Land setze nun auf ein „realistisches und widerstandsfähiges Energiemodell“, fernab „binärer und steriler Ideologien“. Kernkraft sei unverzichtbar, um sowohl die Klimaziele als auch die Versorgungssicherheit zu gewährleisten.

Im übrigen ist Belgien kein Einzelfall. Auch Dänemark, wo seit 1985 ein Atomkraft-Verbot besteht, diskutiert aktuell eine Rückkehr zur Kernenergie. Schweden revidierte bereits 2023 seinen Ausstiegsbeschluß von vor 40 Jahren und setzt wieder auf Atomstrom, da sich Wind- und Solarenergie als zu unstet erwiesen haben. Frankreich plant weitere Reaktoren und bleibt Europas Atom-Vorreiter. Und Polen will mit bis zu 20 modularen Kernkraftwerken seine Kohleabhängigkeit beenden.

Nur Deutschland beharrt trotz zunehmend instabilerer Netze und horrender Strompreise auf seinem Sonderweg – ein ideologisch begründeter Irrweg, der Bürger und Wirtschaft teuer zu stehen kommt. (mü)

Bild: Pixabay/gemeinfrei

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Ein
Kommentar

  1. Bernd Sydow sagt:

    Während in Deutschland die letzten Atomkraftwerke stillgelegt bleiben, erleben solche in anderen EU-Staaten zum Zwecke energetischer Grundversorgung eine regelrechte Wiederauferstehung. Sind deren Energieminister und Stromversorgungs-Ingenieure denn nun weniger kompetent als bei uns in Deutschland? Nein, allerdings dominiert dort die pragmatische Vernunft anstatt wie bei uns noch die linksgrüne Ideologie aus Habecks unseligen Zeiten. Aber auch hierzulande setzt sich langsam aber sicher die Erkenntnis durch, daß Solarfelder und Windkraftanlagen allein die Stromversorgung vor allem energieintensiver Unternehmen rund um die Uhr nicht gewährleisten können.

    Bundeswirtschafts- und Energieministerin Reiche (CDU) setzt sich deshalb für den Bau neuer Gaskraftwerke ein, die wegen des weiterhin geltenden Boykotts russischer Erdgaslieferungen mit (teurerem) US-LNG betrieben werden müßten. Für neue Kernkraftwerke einzutreten – wie andere EU-Länder auch -, dazu fehlt ihr offensichtlich die Courage!

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