EU-Spitze nimmt’s mit Klimaschutz nicht so genau: Privatjet für Mini-Strecke

Luxemburg/Brüssel. Führende EU-Politiker haben sich einmal mehr einen luxuriösen Privatflug gegönnt – für eine Distanz, die man problemlos in zwei Autostunden bewältigen könnte. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Ratspräsident António Costa und Parlamentspräsidentin Roberta Metsola flogen am 9. Mai mit einem gecharterten Privatjet von Brüssel nach Luxemburg. Die Strecke von 220 Kilometern entspricht etwa der Entfernung zwischen Hamburg und Berlin.

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Anlaß der Reise waren die Feierlichkeiten zum Europatag in Luxemburg, wo die Politiker gemeinsam mit dem luxemburgischen Premierminister das Robert-Schuman-Haus besichtigten – die Geburtsstätte eines der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaft. Die Kommission verteidigte den Flug mit terminlichen Engpässen: am Vormittag habe man noch Gespräche mit dem neugewählten deutschen Bundeskanzler Friedrich Merz in Brüssel geführt.

„Es handelte sich um die einzige Reiseoption“, wiegelt Kommissionssprecherin Paula Pinho ab. Nach den Feierlichkeiten kehrten von der Leyen und Costa mit dem Privatjet nach Brüssel zurück, während Metsola einen Linienflug nach Zypern antrat. Die Reise wirft freilich Fragen auf, zumal die EU gleichzeitig das Kurzstreckenfliegen für Bürger durch höhere Abgaben immer weiter verteuert – alles im Namen des Klimaschutzes.

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Dabei handelt es sich keineswegs um einen Einzelfall. Im Frühjahr 2023 war bekannt geworden, daß von der Leyen in den Jahren 2021 und 2022 insgesamt 57mal Privatjets nutzte. Besonders absurd: im Juni 2023 flog sie die lächerlich kurze Strecke von Wien nach Preßburg (47 Kilometer) – vergleichbar mit der Distanz zwischen Düsseldorf und Köln – ebenfalls mit einem gecharterten Businessjet. Als Gängelungsinstrument wird der „Klimaschutz“ nur beim Normalbürger großgeschrieben. Die höheren Chargen im EU-Paralleluniversum haben hingegen Narrenfreiheit. (mü)

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