Kreml-Propaganda über US-Lieferung im Zweiten Weltkrieg: „Wir hätten es auch ohne geschafft“

8. Mai 2025
Kreml-Propaganda über US-Lieferung im Zweiten Weltkrieg: „Wir hätten es auch ohne geschafft“
Geschichte
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Foto: Symbolbild

Moskau. Im Vorfeld des 80. Jahrestags des Kriegsendes hat der Kreml ein heikles Kapitel aus der amerikanisch-russischen Geschichte thematisiert – die gigantischen US-Lieferungen an die Sowjetunion, die ab 1941 im Rahmen des sogenannten Leih- und Pachtgesetzes erfolgten. Rußland sei den USA dankbar für ihre materielle Hilfe während des Krieges, erklärte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Mittwoch bei einer Bildungsveranstaltung in Moskau.

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Peskow erinnerte daran, daß die USA das Leih- und Pachtgesetz, besser bekannt als Lend-Lease, Anfang 1941 verabschiedet hatten. Gemäß dem Gesetz wurden kriegswichtige Güter aus US-Produktion denjenigen Staaten zur Verfügung gestellt, die gegen die Achsenmächte kämpften. Auch in die Sowjetunion lieferten die USA unter anderem Munition, Kampfmaschinen, Kraftfahrzeuge und Panzer. Diesen Beitrag dürfe Rußland heutzutage nicht vergessen, jedoch auch nicht überschätzen: „Kann man sagen, daß wir es ohne Lend-Lease nicht geschafft hätten? Nein. Wir hätten es geschafft, wir hätten jedenfalls gewonnen. (…) Sie haben uns aber geholfen, wir sollten das zu schätzen wissen und nicht vergessen.“

Die Lend-Lease-Lieferungen waren nicht umsonst, betonte Peskow. Die Sowjetunion und der Nachfolgestaat Russische Föderation brauchten Jahrzehnte, um die Schulden zu begleichen. Die letzte Zahlung erfolgte erst im Jahr 2006 unter Präsident Putin.

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Ob die Sowjetunion ohne die amerikanischen Hilfslieferungen in der Lage gewesen wäre, dem deutschen Ansturm 1941/42 standzuhalten und den Krieg letztlich zu gewinnen, ist unter Historikern durchaus umstritten. Die US-Lieferungen spielten besonders in der kritischen Anfangsphase des Krieges eine entscheidende Rolle, viele Historiker sehen darin einen entscheidenden Wendepunkt im Kriegsjahr 1942.

Ein großer Teil der Hilfsgüter bestand aus Fahrzeugen und Transportmitteln, darunter 427.000 Lastwagen – vor allem die robusten Studebaker US6, die zum Rückgrat des sowjetischen Nachschubs wurden. Hinzu kamen 50.000 Jeeps und Geländewagen, 2.000 Lokomotiven und 11.000 Güterwaggons, die halfen, die durch den Krieg zerstörte Transportinfrastruktur zu ersetzen.

An Kriegsgerät lieferten die USA 14.000 Flugzeuge, darunter P-39 „Airacobra“-Jäger, die zeitweise etwa 10 Prozent der sowjetischen Jagdfliegerkräfte ausmachten. Zudem wurden 7.000 Panzer geliefert, darunter M4 „Sherman“ und M3 „Stuart“, die besonders in den Jahren 1941 und 1942 eine wichtige Lücke füllten. Ergänzt wurden diese Lieferungen durch 325.000 Tonnen Sprengstoff und 2,6 Millionen Tonnen Treibstoff, der mehr als die Hälfte des Flugbenzins der Roten Armee ausmachte.

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Die USA lieferten außerdem 4,5 Millionen Tonnen Lebensmittel, darunter konserviertes Fleisch, Fette und Weizen, was die Versorgung der Streitkräfte und der Bevölkerung sicherstellte. Besonders wertvoll waren auch 400.000 Funkgeräte, da die sowjetische Armee zu Kriegsbeginn nur über eine äußerst begrenzte Kommunikationsausstattung verfügte.

Obwohl die Lend-Lease-Lieferungen insgesamt nur etwa 7 bis 10 Prozent der sowjetischen Kriegsproduktion ausmachten, waren sie in Schlüsselbereichen wie Transport, Treibstoffversorgung und Kommunikation unverzichtbar. Während die sowjetische Führung unter Stalin die Unterstützung in der Nachkriegszeit oft herunterspielte, räumten Militärs wie Marschall Schukow – im Gegensatz zum heutigen Kremlsprecher – später freimütig ein, daß die US-Hilfen insbesondere in den ersten Kriegsjahren kriegsentscheidend gewesen seien. (mü)

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Ein
Kommentar

  1. In der Schlacht um Stalingrad wurde es mehrfach auf sowjetischer Seite trotz Nachschub sehr knapp an Material und Munition.

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