Nach dem Tod von Papst Franziskus: Katholische Kirche in unsicherem Fahrwasser

25. April 2025
Nach dem Tod von Papst Franziskus: Katholische Kirche in unsicherem Fahrwasser
International
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Foto: Symbolbild

Rom. In den frühen Morgenstunden des Ostermontags verbreitete der Vatikan die traurige Nachricht: Papst Franziskus verstarb im Alter von 88 Jahren, nur einen Tag, nachdem er sichtlich geschwächt den Ostersegen „Urbi et orbi“ erteilt hatte.

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Franziskus´ Pontifikat polarisierte von Anfang an: der 1936 als Jorge Mario Bergoglio geborene Sohn italienischer Einwanderer und Jesuit galt als Vertreter eines reformorientierten Kurses. Er engagierte sich für den Klimaschutz, ermutigte die Aktivistin Greta Thunberg und setzte sich für eine „weltoffene“ Migrationspolitik ein. Innerkirchlich brach er mit einer Reihe konservativer Positionen, etwa durch eine moderatere Haltung zur Homosexualität. Vor allem mit seiner Unterstützung für eine Corona-Impfpflicht stieß er viele Gläubige vor den Kopf.

Differenzierter zeigte sich das Kirchenoberhaupt in außenpolitischen Fragen: im Ukraine-Konflikt kritisierte er nicht nur Rußland, sondern auch die NATO, und im Nahen Osten warb er unermüdlich für Frieden. Dennoch sehnten sich viele konservative Katholiken nach seinem Vorgänger Benedikt XVI. Das christlich-konservative Portal „Corrigenda“ nennt Franziskus in einem Nachruf gar einen „gescheiterten Papst“.

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Wie es nun weitergeht, läßt sich schwer einschätzen. Ehe sich das Kardinalskollegium mit der Frage der Nachfolge befassen kann, folgt zunächst eine neuntägige Trauerzeit. Die Zukunft der katholischen Kirche scheint offener denn je: einerseits werden sich reformorientierte Kardinäle aus dem Umfeld des verstorbenen Papstes um eine Fortsetzung seines Kurses bemühen. Andererseits gibt es starke konservative Gegenkandidaten, die gerne wieder an Franziskus´ Vorgänger Benedikt XVI. anknüpfen würden. Medien verweisen auf mögliche Anwärter wie den Budapester Erzbischof Péter Erdő, den niederländischen Kardinal Willem Eijk oder den französischen Erzbischof Jean-Marc Aveline.

Allerdings könnte erstmals auch ein Papst aus Asien oder Afrika gewählt werden – der Anteil nicht-europäischer Kardinäle stieg unter Franziskus von 18 auf 38 Prozent. In der Diskussion sind Namen wie Fridolin Ambongo Besungu aus dem Kongo oder der guineische Kardinal Robert Sarah, ein scharfer Kritiker der Massenmigration. Letzterer gilt laut Beobachtern als „idealer Kandidat für all jene, die das Pontifikat Franziskus‘ so schnell wie möglich vergessen machen wollten“.

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Ob es tatsächlich zu einer konservativen Wende kommt, steht freilich in den Sternen. Während sich der Mitgliederschwund der katholischen Kirche unter Franziskus´ Pontifikat verstärkte, gewannen progressive Stimmen an Einfluß. Sollte sein Kurs fortgesetzt werden, könnte dies die Spannungen innerhalb der Kirche verschärfen. „Corrigenda“ warnt: „Sollte der bisherige Kurs beibehalten werden, steigt die Wahrscheinlichkeit einer innerkirchlichen Spaltung.“ Mit Franziskus´ Tod ende das Drama nicht – sein Nachfolger erbe „nicht nur die spezifischen Fehler seines Vorgängers, sondern auch die zugrundeliegende Realität der Spaltung“. Die kommende Wahl des Pontifex könnte damit zur Zerreißprobe für die katholische Kirche werden. (mü)

Image by manfred Kindlinger from Pixabay

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