Athen/Berlin. Griechenland ist eines derjenigen EU-Länder, die am meisten von der illegalen Migration betroffen sind. Jetzt macht die griechische Regierung Deutschland dafür verantwortlich. Schon im Januar übergab sie dem EU-Kommissar für Inneres und Migration, dem Österreicher Magnus Brunner (ÖVP), ein geharnischtes Papier, das bislang als vertraulich behandelt wurde. Verfaßt wurde es von der stellvertretenden griechischen Migrationsministerin Sofia Voultepsi. Diese bezeichnet Deutschland als zentralen „Pull-Faktor“ für illegale Migration nach Europa.
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Wörtlich heißt es unter anderem:. „Die Deutschen schieben die Schuld für die illegale Migration auf alle, nur nicht auf sich selbst, aber eigentlich sind sie an dem ganzen Schlamassel schuld.“
Der Hauptvorwurf aus Athen: die scheidende „Ampel“-Regierung habe sich bereits bei ihrem Amtsantritt im Herbst 2021 darauf verständigt, Migration als etwas völlig Normales zu betrachten. Für Griechenland wirkt diese Entscheidung eher wie eine Einladung zur illegalen Migration.
Athen hat guten Grund zum Unmut: während Italien zuletzt einen Rückgang der illegalen Migration verzeichnete, stiegen die Zahlen in Griechenland wieder spürbar an. Und weil die neue Merz-Regierung noch vor ihrem Amtsantritt alle ihre Wahlkampfversprechen bezüglich einer verschärften Zuwanderungspolitik wieder über Bord warf, dürfte sich daran auch künftig nichts ändern – Deutschland bleibt maßgeblicher „Pull-Faktor“ der Migration. (mü)
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