Berlin. Drei Jahre ist es nunmehr her, daß die „Ampel“-Regierung das 100 Milliarden Euro schwere Bundeswehr-„Sondervermögen“ auf den Weg brachte, um die deutschen Streitkräfte nach Jahrzehnten der Vernachlässigung endlich wieder auf Vordermann zu bringen. Doch es ist ein offenes Geheimnis: das „Sondervermögen“ ist verpufft – und die Probleme der Bundeswehr haben sich eher noch verschlimmert. Vor allem der Personalmangel macht ihr schwer zu schaffen.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Jetzt hat sich der Vorsitzende des Bundeswehrverbandes, André Wüstner, zu Wort gemeldet und kritisiert, daß die Bundeswehr-Misere in den laufenden Koalitionsverhandlungen zwischen Union und SPD praktisch keine Rolle spiele. „Das Thema Personal für die Bundeswehr wurde noch nicht als strategische Herausforderung erkannt und entsprechend nicht im Entwurf des Koalitionsvertrags benannt“, sagte Wüstner der dpa. Er wird noch deutlicher: „Gelingt kein signifikanter personeller Aufwuchs in den nächsten Jahren, wird die Bundeswehr implodieren! Immer mehr Aufträge für immer weniger Soldaten führen in einen Teufelskreis, aus dem die Bundeswehr kaum noch herauskommen wird.“
Die personelle Entwicklung der Bundeswehr ist desaströs: trotz verstärkter Bemühungen des Verteidigungsministeriums, mehr Soldatennachwuchs zu generieren, wird die Personaldecke immer noch kleiner statt größer. Die Zahl der Soldaten ist zum Jahreswechsel auf rund 181.150 Soldaten gesunken. Ende 2022 hatte die Bundeswehr noch 183.050 Soldaten. Gleichzeitig wird die Truppe immer älter: Ende 2019 betrug das Durchschnittsalter noch 32,4 Jahre, inzwischen ist es auf 34 Jahre gestiegen.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Auch André Wüstner unterstützt deshalb den Vorschlag, die Wehrpflicht wieder einzuführen: „Auf jeden Fall sollte man noch in diesem Jahr mit der von Boris Pistorius angedachten Erfassung und Musterung beginnen“. Denn klar sei auch, „daß weder die notwendige Aufwuchsfähigkeit noch die Bildung einer leistungsfähigen Reserve ohne eine neue Art der Wehrpflicht, vergleichbar mit dem schwedischen Modell, zu erreichen ist“. Die Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands werde auch nur gelingen, „wenn dies nicht erneut nur ein Projekt des Verteidigungsministers, sondern der Bundesregierung als Ganzes ist“.
Wüstner machte in diesem Zusammenhang noch auf einen besonders deprimierenden Aspekt aufmerksam: immer mehr Soldaten und Zivilbeschäftigte verlören inzwischen den Glauben, daß aus der Bundeswehr noch eine effiziente, schlagkräftige Organisation werden könnte. „Es reicht nicht mehr, an Symptomen herumzudoktern, sondern man muß die Ursache aller Probleme angehen: es sind Überregulierung und Zentralisierung, die das gesamte Land und insbesondere die Streitkräfte lähmen“, bringt es Wüstner auf den Punkt.
Der von ihm geleitete Bundeswehrverband ist die Interessenvertretung von Soldaten und Zivilbeschäftigten – also eine Art Bundeswehr-Gewerkschaft – und hat etwa 200.000 Mitglieder. (st)
Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!
Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin