Warschau. In Polen finden am 18. Mai Präsidentschaftswahlen statt. Für die nationalkonservative PiS-Partei geht deren Kandidat Karol Nawrocki ins Rennen – doch inzwischen gibt es Konkurrenz im patriotischen Lager.
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Nawrockis Herausforderer heißt Sławomir Mentzen, der nach aktuellen Umfragen nur noch knapp hinter dem PiS-Mann liegt. Er bringt mit seinem Politikstil frischen Wind in den Wahlkampf, denn er setzt verstärkt auf Präsenz in den sozialen Netzwerken. Ihm ist deshalb viel Zuspruch vor allem vonseiten jüngerer Wähler sicher. Zudem ist Mentzen selbst erst 38 Jahre alt und damit einer der jüngsten Kandidaten. Zu seinem Image gehört seine eigene Biermarke, die er im Wahlkampf gerne unters Volk bringt.
Politisch gilt er als Seiteneinsteiger, denn eigentlich ist Mentzen promovierter Wirtschaftswissenschaftler und diplomierter Physiker. Aber 2022 übernahm er die Führung der Partei „Neue Hoffnung“, ein Jahr später wurde er einer der Vorsitzenden der rechten „Konfederacja“, für die er ins Parlament einzog. 2024 erklärte er seine Kandidatur für das Präsidentenamt.
Mentzens politische Positionen sind echt polnisch. Er lehnt Abtreibungen kategorisch ab und kann sich auch für „milde körperliche Züchtigungen“ von Kindern erwärmen. Seine frühere EU-Kritik hat er inzwischen abgemildert, aber ein Freund Brüssels ist er auch heute nicht. Ob er die festgefügte polnische Parteienlandschaft umkrempeln kann, bleibt abzuwarten. (mü)
Bild von Tomek auf Pixabay
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