München. Es ist inzwischen ein offenes Geheimnis, daß die „Zeitenwende“ bei der Bundeswehr, für die 2022 das Sondervermögen mit einem Volumen von 100 Milliarden Euro auf den Weg gebracht wurde, nicht vorankommt. Beschaffungen dauern viel zu lange, alles in allem wurden viel zu wenige Aufträge vergeben, während es bei der Truppe oft immer noch am Nötigsten fehlt.
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Kritik kommt jetzt auch vom scheidenden Vorstandschef des Rüstungsunternehmens KNDS, Frank Haun. KNDS hat seinen Sitz in München-Allach und produziert Radpanzer wie etwa den ATF Dingo, Fennek, Mungo, GTK „Boxer“ (zusammen mit Rheinmetall) und Kettenfahrzeuge wie den „Leopard“, die Panzerhaubitze 2000, den Puma (mit Rheinmetall) und MARS. Konzerncherf Haun warf der Bundeswehr jetzt in einem Interview der „Welt“ eine viel zu zögerliche Aufrüstung der Bundeswehr vor.
Er nennt Details: „Minister Pistorius ist in seiner Sprache direkt, aber bei den Kampfpanzern hat auch er zunächst nur die 18 Leopard 2 ersetzt, die in die Ukraine gingen.“ Es dauerte dann bis Sommer 2024, „bis ein Auftrag für 105 zusätzliche Leoparden kam. Es passiert also etwas, aber sehr langsam“, kritisiert Haun.
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Auch die Munitionsdepots seien leer. Schlimmer noch: die Neuproduktion kommt nicht der Bundeswehr zugute, sondern der Ukraine. „Ja, es wird jetzt mehr produziert, aber das geht vorzugsweise in die Ukraine. Ich hoffe, wir füllen irgendwann unsere eigenen Lager wieder auf, damit wir widerstandsfähig, robust und abschreckungsfähig werden. Das sind wir in Europa derzeit nicht“, sagte Haun.
Ähnlich sehe es bei den Panzerhaubitzen aus. „Wie viele Panzerhaubitzen hat Deutschland noch? Ein paar Dutzend. Aber es gab noch keine Bestellungen. Jetzt haben Gespräche begonnen, aber nun kommt eine neue Bundesregierung. Und das heißt immer automatisch: vorläufige Haushaltsführung. Also keine neuen Projekte“, warnt Haun. Dabei sei die Sicherheitslage in Europa prekär: „Nie war es seit 1945 so gefährlich, ein Europäer zu sein.“
Auch Haun, der am Freitag in den Ruhestand ging, gehört zur wachsenden Zahl von Rüstungs- und Verteidigungsexperten, die das einmalige 100-Milliarden-Sondervermögen für nicht ausreichend halten. Er fordert einen Verteidigungsetat von dauerhaft über 80 Milliarden Euro. Diese Summe sei nötig, „wenn man die Sicherheitslage ernst nimmt“. (rk)
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