Washington. Unter dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump könnte sich der Konflikt zwischen der westlichen, Dollar-dominierten Wirtschaft und dem aufstrebenden BRICS-Block verstärken. Trump hat jetzt die von einigen BRICS-Ländern verfolgten Ent-Dollarisierungsbestrebungen ins Visier genommen und ausdrücklich mit Repressionen gedroht, sollten diese weiterverfolgt werden. Adressaten der Drohung sind unter anderem Rußland, China, Indien, seit Anfang 2024 außerdem die Vereinigten Arabischen Emirate sowie weitere Länder.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Auf seinem Online-Netzwerk „Truth Social“ drohte Trump den BRICS-Ländern mit (Straf-)Zöllen von 100 Prozent, sollten sie sich vom Dollar als internationalem Zahlungsmittel abwenden und eine Konkurrenz-Währung etablieren. Trump verlangte sogar das Versprechen, dies nicht einmal anzustreben. Wörtlich: „Wir verlangen von diesen Staaten eine Verpflichtung, daß sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen.“
Andernfalls würden die Länder mit Zöllen von 100 Prozent belegt „und müssen damit rechnen, daß sie sich vom Verkauf [ihrer Waren] in die wunderbare US-Wirtschaft verabschieden müssen“.
Die Drohung ist heikel und anmaßend. Denn die Ent-Dollarisierung ist ohnehin seit geraumer Zeit im Gange, verstärkt seit Verhängung der westlichen Sanktionen zu Beginn des Ukrainekrieges und dem Ausschluß Rußlands aus dem westlichen SWIFT-Verrechnungssystem. Andere Länder wie China, die sich als mögliche weitere Kandidaten amerikanischer Sanktionen sehen, haben daraufhin ihre Bemühungen verstärkt, zur Zahlungsabwicklung vom Dollar Abstand zu nehmen und auf lokale Währungen auszuweichen. Besonders verbreitet ist dabei der chinesische Yuan (Renminbi) als Ersatzwährung. Aber auch Länder wie Saudi-Arabien wollen auf den Dollar verzichten. Erst im Juni hat sich die Öl-Großmacht entschieden, das seit 50 Jahren laufende Petro-Dollar-Abkommen nicht weiterzuverlängern – eine durchaus programmatische Weichenstellung. Beobachter gehen davon aus, daß dieser Schritt erhebliche Auswirkungen auf die Rolle des US-Dollars als Leitwährung haben wird.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
Auf dem jüngsten BRICS-Gipfel in Kasan wurde das Projekt einer gemeinsamen Währung zwar vorerst auf Eis gelegt, aber nur auf unbestimmt verschoben. Aktuell steht die BRICS-Gruppe für etwa 45 Prozent der Weltbevölkerung und 35 Prozent der Weltwirtschaft – mehr als etwa die G7-Gruppe der westlichen Industriestaaten. Weitere rund 30 Staaten stehen in den Startlöchern und streben ebenfalls eine BRICS-Mitgliedschaft an.
Es ist deshalb keine Frage, ob, sondern lediglich, wann der Dollar seine Position als weltweit dominierende Leitwährung verliert. Das weiß man auch in Moskau, wo die Reaktion auf Trumps Forderung mit diplomatischer Zurückhaltung, aber unmißverständlich pariert wurde. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax am Montag, die Attraktivität des Dollars „erodiere“ ohnehin, und die US-Währung verliere weltweit an Stärke.
Abonniere jetzt:
>> Die starke Stimme für deutsche Interessen <<
„Wenn die Vereinigten Staaten die Länder weiterhin dazu zwingen, den Dollar zu verwenden, wird dies den Trend zum Übergang zu Zahlungen in Landeswährungen weiter verstärken“, prognostizierte Peskow. Es handle sich dabei um einen ohnehin voranschreitenden Trend, der nicht nur BRICS-Staaten betreffe.
Der künftige US-Präsident ist aber offenbar entschlossen, der übrigen Welt den Dollar um jeden Preis aufzunötigen, unerachtet des Risikos verschärfter Handelskonflikte, die letztlich auf die US-Wirtschaft selbst zurückfallen. Erst kürzlich hatte Trump für seinen ersten Tag im Amt eine aggressive Handelspolitik mit hohen Zöllen gegen China sowie die Nachbarstaaten Kanada und Mexiko angekündigt. Er begründete dies mit dem Drogen- und Menschenschmuggel über die Grenze. Diese Ankündigung verleihen der Angst vor einem Handelskrieg zwischen den USA und zweien ihrer größten Handelspartner neue Nahrung. Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum warnte, Trumps Zollplan werde für beide Länder verheerende Folgen haben – und deutete mögliche Vergeltungsmaßnahmen an. (mü)
Fordern Sie hier ein kostenloses Leseexemplar des Deutschen Nachrichtenmagazins ZUERST! an oder abonnieren Sie hier noch heute die Stimme für deutsche Interessen!
Folgen Sie ZUERST! auch auf Telegram: https://t.me/s/deutschesnachrichtenmagazin