Kiew. Nach ziemlich genau 1000 Tagen Krieg können auch westliche Berichterstatter nicht mehr verhehlen, daß sich in der Ukraine ein Stimmungswandel abzeichnet: mehr als die Hälfte der Ukrainer, nämlich 52 Prozent, befürworten laut einer neuen Gallup-Umfrage mittlerweile Friedensgespräche. Nur 38 Prozent möchten weiterhin kämpfen.
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Laut Gallup hat sich die öffentliche Meinung seit Beginn des Krieges deutlich geändert. 2022 wollten noch 73 Prozent der Ukrainer kämpfen, nur 22 Prozent strebten Verhandlungen an.
Ein Gallup-Sprecher erläuterte: „Unsere neuesten Umfragen zeigen, daß viele Ukrainer denken, ihr Land sollte so schnell wie möglich Verhandlungen aufnehmen.“ Der Umfrage zufolge haben die Befürworter von Friedensgesprächen landesweit zugelegt und sind nun in der Mehrheit. Die Unterstützung für weitere Kämpfe fiel in allen Landesteilen auf unter 50 Prozent. Laut der Umfrage favorisieren 70 Prozent der Befragten die EU als Friedensvermittler, gefolgt von 63 Prozent, die Großbritannien unterstützen. Rund die Hälfte der Befragten können sich auch die USA in der Vermittlerrolle vorstellen.
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Das jüngste Stimmungsbild ist vor dem Hintergrund des herannahenden Winters und des anhaltenden russischen Vormarsches im Donbass mehr als nachvollziehbar. Rund 80 Prozent der ukrainischen Energie-Infrastruktur sind mittlerweile zerstört, und an der Front sind Auflösungserscheinungen mit gruppenweisen Desertionen ukrainischer Soldaten unübersehbar. (mü)
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