Berlin. Kaum zu glauben: während die deutsche Wirtschaft strauchelt und jede Hilfe durch die Politik dringendst bräuchte, hatte der zuständige Bundeswirtschaftsminister offenbar Zeit genug, um ein Buch zu schreiben. Der Titel mutet angesichts der katastrophalen Erfolgsbilanz des Autors wie blanker Hohn an: „Den Bach rauf“. Laut Untertitel handelt es sich um eine „Kursbestimmung“, die „Orientierung geben“ soll. Sie kommt reichlich spät – für viele Betriebe, die bankrott oder längst ins Ausland geflüchtet sind, zu spät.
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Zugegeben: mit 128 Seiten dürften Habecks Ratschläge, wie „wirtschaftliche Prosperität die Voraussetzung von Freiheit ist, wie wir die soziale Marktwirtschaft erneuern und wie wir die Fundamente der Gesellschaft stärken“, eher dürftig ausfallen. Aber sein selbstgesteckter Anspruch ist hoch: er will „den Weg“ aufzeigen, wie wir „den Bach raufgehen“ können. Es erinnert an Jesus, der über das Wasser ging.
Ursprünglich sollte Habecks literarische Wegweisung am 16. Januar 2025 erscheinen. Verlagsseitig wird nun aber überlegt, den Erscheinungstermin vorzuziehen, weil Mitte Januar der Wahlkampf bereits voll entbrannt sein dürfte; Habeck wird zu diesem Zeitpunkt vermutlich keine Zeit mehr für stimmungsvolle Lesungen in gediegenen Literaturhäusern haben.
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Doch an Zeit scheint es dem dilettierenden Wirtschaftsminister nicht zu fehlen. Wie zu hören ist, will Habeck schon im Juni 2025 mit einer weiteren Veröffentlichung aufwarten, Titel: „Die zweite Heimat der Störche“. Es soll sich dabei um eine Neuauflage des 2004 erschienenen Werkes „Schrei der Hyänen“ handeln. Hier will Habeck zur Abwechslung keine Wegweisungen für die arg gebeutelte Wirtschaft geben, sondern die deutsche Kolonialvergangenheit entsorgen – am Beispiel einer Familiengeschichte im früheren Deutsch-Südwestafrika. (rk)
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