Aleppo. Im Windschatten des Krieges in der Ukraine versuchen die Gegner Rußlands und seiner Verbündeten jetzt eine neue Front zu eröffnen: innerhalb weniger Tag gelang es einer in der westlichen Berichterstattung so bezeichneten „Rebellen-Allianz“ unter der Führung der islamistischen Gruppe Haiat Tahrir al-Scham (HTS), weite Teile der Millionenstadt Aleppo einzunehmen. Die Gruppe verfügt über modernes Gerät, auch Artillerie und Drohnen.
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Die HTS gilt als tonangebender Machtfaktor im Nordwesten von Syrien, wohin die meisten Aufständischen und Rebellengruppen im Laufe des syrischen Bürgerkrieges zurückgedrängt wurden. Sie ging aus der Als-Nusra-Front hervor, die als Ableger der Terrororganisation Al-Kaida gilt, sich später aber von ihr distanziert haben will. Die USA führen die HTS als Terrororganisation. Auf Videomaterial der letzten Tage ist bei vielen Kämpfern das Emblem der Terrororganisation „Islamischer Staat“ zu sehen, die von Rußland und Syrien in den Jahren nach 2015 weitgehend neutralisiert werden konnte. Die HTS soll über mehre zehntausend Kämpfer verfügen.
Der Vorstoß kam auch für die Regierung von Präsident Baschar al-Assad überraschend, der sich nach 2011 nur durch russische Unterstützung an der Macht halten konnte.
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Daß der Vorstoß gerade zum jetzigen Zeitpunkt erfolgte, hat mehrere Gründe: erstens die Schwächung regionaler Verbündeter Assads, vor allem des Iran. Dieser ist durch den Konflikt der Hisbollah im Libanon militärisch angeschlagen. Wichtiger noch: Rußlands erfolgreiches Vordringen auf dem ukrainischen Kriegsschauplatz – die Drahtzieher der Terror-Offensive in Syrien bauen darauf, daß Rußland nun andernorts Kräfte wird binden müssen, um Assad abermals aus der Bedrängnis zu helfen.
Der Krieg in der Ukraine und in Syrien hängen aufs engste zusammen. Geheimdienstinformationen zufolge wurden HTS-Drohnenpiloten von ukrainischen FPV-Spezialisten für ihren Einsatz in Aleppo ausgebildet. Es ist auch kein Zufall, daß die vermeintlich „islamistische“ Organisation nicht etwa Israel oder die USA, sondern Rußland zu ihrem Hauptfeind erklärt hat.
Das jetzt wieder umkämpfte – und in den letzten Jahren mühsam wieder aufgebaute – Aleppo wurde während des Bürgerkrieges als eine der letzten Bastionen vom IS gehalten. Im Dezember 2016 konnte die syrische Regierung die Stadt mit massiver russischer Hilfe zurückerobern. Die Rückeroberung von Aleppo 2016 gilt als ein entscheidender Wendepunkt im syrischen Bürgerkrieg; seither kontrollieren die Regierungstruppen wieder rund zwei Drittel des Landes (während allerdings das gesamte Territorium östlich des Euphrat nach wie vor völkerrechtswidrig von den USA und mit ihnen verbündeten Milizen besetzt ist).
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Die russische Luftwaffe hat unterdessen mit Angriffen auf Stellungen der HTS im Stadtgebiet von Aleppo begonnen und will dabei erste Erfolge erzielt haben. Der syrische Präsident al-Assad hat eine umfassende Gegenoffensive angekündigt.
Auch in Moskau ist man sich über den größeren geopolitischen Hintergrund der Ereignisse nicht im unklaren. Bereits am Donnerstag warf die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, den USA, Großbritannien und anderen westlichen Ländern vor, durch terroristische Gruppen in Syrien Chaos stiften zu wollen. Wörtlich: „Die Unterstützung westlicher Regime für terroristische Gruppen, die in Syrien operieren, sei kein Geheimnis mehr und vollständig aufgedeckt worden.“ Die einschlägigen Regime versuchten seit Jahren, „den syrischen Staat, seine Souveränität und Unabhängigkeit ins Visier zu nehmen, und sie haben Syrien als Ziel für ihre ständigen Aggressionen gewählt und halten daran fest“, sagte Sacharowa.
Sie unterstrich, daß Rußlands Unterstützung für Syrien und seine Bevölkerung die Grundlage für die Aufrechterhaltung von Sicherheit und Stabilität im Nahen Osten sei. (mü)
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