Washington/Kiew. Ende Dezember 2023 hatte der CDU-„Falke“ Roderich Kiesewetter in einem ARD-Interview die Katze aus dem Sack gelassen. Er hatte ohne Umschweife erklärt, daß die EU für ihre „Energiewende“ auf das Lithium in der Ostukraine angewiesen sei. Die größten Vorkommen in Europa lägen im Donezk-Luhansk-Gebiet, dozierte Kiesewetter damals. Später sorgte der CDU-Mann bekanntlich mit seiner explosiven Forderung für Schlagzeilen, wonach der Krieg „nach Rußland getragen werden“ müsse.
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Tatsächlich spielen Lithium und andere Rohstoffe wie die sogenannten Seltenen Erden eine wichtige Rolle bei der „Energiewende“. Lithium gilt geradezu als zentraler Rohstoff für die Energiewende. Das Metall wird für Batterien und für Elektro-Autos gebraucht.
Es überrascht nicht, daß das auch in den USA so gesehen wird – auch dort wird kein Geheimnis daraus gemacht, daß die Lithiumvorkommen in der Ostukraine einer der Gründe für das US-Engagement an der Seite Kiews sind. Die Ukraine sitze „auf Mineralien im Wert von Billionen Dollar, die für unsere Wirtschaft gut wären“, ließ der republikanische US-Senator Lindsey Graham im September bei einem Besuch in Kiew durchblicken, und weiter: „Daher will ich unseren Freunden in der Ukraine weiterhin helfen.“
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Schon vorher, im Juni, hatte Graham auch im TV-Sender CBS unterstrichen, daß die „kritischen Mineralien“ in der Ukraine zehn bis zwölf Billionen Dollar wert seien. Er wolle „dieses Geld und diese Vermögenswerte nicht Putin geben, damit er sie mit China teilt“, sagte er. Der Ukraine müsse deshalb geholfen werden, den Krieg gegen Rußland zu gewinnen. Die USA könnten es sich „nicht leisten“, ihn zu verlieren.
Die amerikanischen Lithium-Begehrlichkeiten haben eine lange Vorgeschichte. Bereits Anfang März 2022, wenige Tage nach dem russischen Einmarsch, berichtete die „New York Times“, daß sich kurz zuvor 17 US-Militärexperten mit der Forderung an Verteidigungsminister Lloyd Austin gewandt hätten, daß die USA sich den Zugang zu den seltenen Mineralien und Metallen wie Lithium sichern müßten. Tatsächlich habe die Kiewer Selenskyj-Regierung den USA bereits 2021 den Lithiumabbau im Donbass gestattet, teilte der russische Jurist und frühere Leiter des russischen Interpol-Büros Wladimir Owtschinski im September 2022 in einer Analyse mit. Er berief sich auf ukrainische Informationen.
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Mit den vielbeschworenen „westlichen Werten“ und ihrer Verteidigung hat die Ukraine-Unterstützung der NATO demnach nicht viel zu tun. Sie ist, wie üblich in solchen Fällen, reine Propaganda. In Wahrheit geht es um Rohstoffe, viel Geld und um die Sicherung der eigenen strategischen Positionen – auf beiden Seiten. (mü)
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