Halle. Mit dem Unternehmensstandort Deutschland geht es rapide abwärts. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat einen neuen Rekordwert an Firmenpleiten errechnet. Demnach lag die Zahl der Insolvenzen im dritten Quartal 2024 so hoch wie in keinem anderen Quartal seit 2010.
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In Zahlen: mit 3.991 Insolvenzen von Personen- und Kapitalgesellschaften wird nun ein Höchstwert der vergangenen 14 Jahre verzeichnet. 2010, beim letzten Höchstwert, habe noch die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008/2009 nachgewirkt, heißt es in einer Mitteilung des IWH.
Neben der „aktuellen Schwächephase“ der deutschen Wirtschaft spielten auch Nachholeffekte aus der Corona-„Pandemie“ eine Rolle, sagte der Leiter der IWH-Insolvenzforschung, Steffen Müller. Damals sei die Zahl der Insolvenzen durch staatliche Stützungsprogramme künstlich niedrig gehalten worden. Viele der damals gestützten Unternehmen gerieten jetzt in Schwierigkeiten.
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Schon seit Juni 2023 liegt die Zahl der monatlichen Insolvenzen zum Teil deutlich über dem jeweiligen Durchschnitt der Vor-Corona-Jahre 2016 bis 2019. Im September verzeichnete das IWH 1.303 Insolvenzen, was um 44 Prozent über dem September-Durchschnitt vor der „Pandemie“ gelegen habe.
Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 war der Anstieg der Insolvenzen in den großen Bundesländern Bayern (+56 Prozent) und Baden-Württemberg (+42 Prozent) am stärksten. Bei den Branchen fiel der Zuwachs im großen Bereich der unternehmensnahen Dienstleistungen mit 31 Prozent besonders hoch aus. Kleinere Branchen, wie etwa das Grundstücks- oder Wohnungswesen, verzeichneten aber mit 69 Prozent sogar einen noch größeren Anstieg. (st)
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