Kiew/Kursk. Viele westliche Medien und Politiker bejubeln den ukrainischen Überraschungsangriff im Raum Kursk als großen Erfolg, vielleicht sogar als Möglichkeit, Rußland doch noch militärisch zu besiegen. Es gibt aber auch besonnenere Stimmen, die zur Zurückhaltung mahnen. Eine davon gehört überraschenderweise dem Brüssel-Korrespondenten der transatlantisch ausgerichteten „Welt“, Christoph B. Schiltz. Er teilt den Optimismus vieler seiner Kollegen nicht, sondern kommt unter dem bezeichnenden Titel „Warum die Kursk-Operation die Niederlage der Ukraine beschleunigt“ zu einer ganz anderen Einschätzung.
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Schiltz ist der Auffassung, die ukrainische Offensive, die nunmehr seit dem 6. August läuft, komme unter dem Strich nicht Kiew, sondern Moskau zugute. Er führt dafür vier Gründe an.
Erstens könnten ausgerechnet die ukrainischen Erfolge auf russischem Territorium die Bereitschaft des Westens zu weiteren Waffenlieferungen dämpfen, weil die westlichen Regierungen jetzt umso mehr jede weitere Eskalation vermeiden wollten. Der US-Militäranalyst Michael Kofman brachte jüngst dieses Argument vor.
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Zweitens werde die Ukraine „höchstwahrscheinlich nicht in der Lage sein, die eroberten Gebiete zu halten“. Rußland sitze nun einmal personell und materiell am längeren Hebel und werde auch in der umkämpften Kursker Region früher oder später wieder die Initiative an sich ziehen. Schiltz zieht einen Vergleich mit einem berühmten historischen Beispiel: „Der Ukraine droht in der Region Kursk mittelfristig ein Debakel, ähnlich wie der deutschen 2. Panzerdivision in den Ardennen im Jahre 1944.“
Drittens – was dieser Tage sogar im ukrainischen Parlament offen kritisiert wurde – entblößt die Kiewer Führung die heftig unter Druck stehende Front im Donbass, um das Momentum im Raum Kursk aufrechterhalten zu können. „Mit dem Überraschungsangriff auf russisches Gebiet hat die Ukraine die Frontlinie verlängert. Angesichts des eklatanten Mangels an eigenen Soldaten ist das eine hochriskante Strategie“, schreibt der „Welt“-Korrespondent. Es sei bereits erkennbar, daß sich der russische Vormarsch im Donbass infolgedessen beschleunige.
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Auch sei – viertens – das ukrainische Kalkül, Rußland werde zur Abwehr der Kursker Offensive Verbände aus anderen Frontabschnitten herauslösen, nicht aufgegangen. Moskau verfüge vielmehr über ausreichende Reserven, ohne Teile der eigenen Front im Donbass ausdünnen zu müssen. Im Gegenteil stehe die russische Seite an strategisch wichtigen Punkten wie Tschassiw Jar und Pokrowsk nun unmittelbar davor, auch die dritte und letzte Verteidigungslinie der Ukrainer zu durchbrechen. Selbst für den Fall kurzfristig aufgenommener Verhandlungen verschlechtert sich die Position Kiews nun rasch. Auch politisch hat sich der Einsatz Kiews bei Kursk damit nicht gelohnt, im Gegenteil. (mü)
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Man betrachte einmal obiges Bild. Es zeigt das Gesicht eines Soldaten auf einer Außenwand in den ukrainischen Nationalfarben Blau-Gelb. Aber dieses Gesicht, welches vermutlich zu einem ukrainischen Frontsoldaten gehört, strahlt alles andere als Siegeszuversicht aus! Es paßt somit ziemlich genau zur Einschätzung des „Welt“-Korrespondenten Christoph B. Schiltz über die ukrainische Kursk-Operation.