Tel Aviv/Washington. Seit rund elf Monaten führt Israel im Gazastreifen Krieg gegen die Palästinenserorganisation Hamas. Als Kriegsziel gab der israelische Regierungschef Netanyahu die militärische Zerschlagung der Hamas aus, die im Gazastreifen über ein weitverzweigtes Netz an Infrastruktur, unterirdischen Tunneln und sogar unterirdischen Produktionsstätten verfügt.
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Aber: bald ein Jahr nach Kriegsbeginn mehren sich die Anzeichen dafür, daß die Militärmacht Israel an ihre Grenzen gelangt ist. Trotz monatelanger massiver Bombardements und immensen Verlusten, die sie unter der palästinensischen Zivilbevölkerung angerichtet hat, sieht es nicht so aus, als werde Israel sein Kriegsziel erreichen. Das will die „New York Times“ (NYT) jetzt im Gespräch mit mehreren hochrangigen Beamten der US-Regierung erfahren haben, die sich auf israelische Gewährsmänner beziehen.
Demnach habe das israelische Militär der Hamas zwar weit mehr Schaden zugefügt, als man in Washington zu Beginn des Krieges im Oktober vorausgesagt habe. Diese sei stark dezimiert worden. Ihre völlige Eliminierung wird in Washington aber offenbar für unmöglich gehalten. So habe Israel zwar wichtige Nachschubwege von Ägypten nach Gaza zerstört oder unter seine Kontrolle gebracht, heißt es in dem NYT-Bericht. Auch militärische Führer der Hamas wie Mohammed Deif und Marwan Issa seien eliminiert worden.
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Damit habe Israel nach Einschätzung Washington aber inzwischen das Maximum seiner Möglichkeiten erreicht. Das Blatt zitiert den israelischen Generalmajor a.D. Yaakov Amidror, den früheren Sicherheitsberater von Benjamin Netanjahu, mit der Einschätzung: „Israels Erfolge in Gaza sind beeindruckend, aber sie sind weit von dem entfernt, was erreicht werden sollte.“ Wenn Israel seine Streitkräfte jetzt zurückzöge, müsse damit gerechnet werden, daß die Hamas innerhalb eines Jahres wieder stark sein werde. (mü)
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