Paris. In Frankreich kündigt sich der erwartete politische Erdrutsch an: aus dem ersten Wahlgang bei den vorgezogenen Parlamentswahlen ging der Rassemblement National (RN) als klarer Sieger hervor und konnte nach dem Stand vom Sonntagabend 34 Prozent für sich verbuchen. Das Lager von Präsident Macron landete hinter dem Linksbündnis „Neue Volksfront“ (Nouveau Front Populaire), das auf 28,1 Prozent kam, bei gerade noch 20,3 Prozent.
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Die frühere Chefin des RN, Marine Le Pen, hat das Wahlergebnis begrüßt. Der Block von Präsident Emmanuel Macron sei „praktisch ausgelöscht“, sagte sie am Sonntagabend in einer ersten Reaktion. Die Franzosen hätten „ihren Willen gezeigt, die Seite von sieben Jahren verachtender und zersetzender Macht“ Macrons umzuschlagen, sagte Le Pen, die in ihrem Wahlkreis im Norden Frankreichs bereits im ersten Wahlgang gewählt wurde. Sie rief die Franzosen außerdem dazu auf, dem RN im zweiten Wahlgang „die absolute Mehrheit“ für ihre Partei zu geben.
Die Ergebnisse sagen allerdings noch nicht viel darüber aus, wie das französische Parlament nach dem zweiten Wahlgang am kommenden Sonntag aussehen wird. Nur die wenigsten der 577 Sitze in der Pariser Nationalversammlung werden in der ersten Wahlrunde vergeben. Im zweiten Wahlgang treten außer den erst- und zweitplazierten Kandidaten alle an, die im ersten Wahlgang mindestens 12,5 Prozent erreicht haben. Viel hängt dabei von Wahlempfehlungen der kleineren Parteien ab. Die bürgerlichen Republikaner kamen nach dem Stand vom Sonntag auf 10,2 Prozent, die rechte „Reconquête“ landete bei nur 0,6 Prozent.
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Unklar ist im Augenblick, wie sich die rechtskonservativen Republikaner im zweiten Wahlgang positionieren werden. Sie hatten zwar erst kürzlich ihren Parteichef gestürzt, nachdem sich dieser für eine Koalition mit dem Rassemblement National ausgesprochen hatte. Tendenziell stehen die Republikaner aber ebenfalls eher im rechten Lager. Aber selbst aus dem Macron-Lager dürften im zweiten Wahlgang zusätzliche Stimmen für den RN kommen, nachdem Macron aus dem Rennen ist. Alles zusammengenommen, wollen Beobachter nicht ausschließen, daß Le Pen und Co. am kommenden Wochenende eine absolute Mehrheit einfahren – was eine politische Sensation wäre.
Der politische Gegner machte noch am Sonntagabend deutlich, was er vom Wahlergebnis hält und womit das Land rechnen muß, sollte sich am kommenden Sonntag tatsächlich das rechte Lager durchsetzen: linke und migrantische Krawallmacher legten an verschiedenen Stellen in der Hauptstadt Paris Brände und errichteten in Lyon Barrikaden. (mü)
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