Sanaa/Tampa, Florida. Offiziell heißt es nur: „Mission beendet“. Der US-Flugzeugträger „Dwight D. Eisenhower“ verläßt seinen Einsatzraum im Roten Meer. Er wird nach einem mehrmonatigen Einsatz gegen die Huthi-Rebellen abgezogen, die seit Beginn des Krieges im Gazastreifen immer wieder westliche Schiffe angreifen. Zusammen mit anderen westlichen Ländern hatten die USA wiederholt Angriffe gegen Huthi-Stellungen im Jemen durchgeführt – aber ersichtlich ohne Erfolg. Jetzt hat die „Dwight D. Eisenhower“ offenbar ihr Arsenal leergeschossen. Außerdem gehen Beobachter davon aus, daß die Huthis inzwischen über leistungsfähige iranische Raketen verfügen, die auch der amerikanischen Trägergruppe gefährlich werden können.
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Dem Vernehmen nach hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin persönlich entschieden, den Einsatz des in die Jahre gekommenen Flugzeugträgers nicht ein drittes Mal zu verlängern. Stattdessen soll die „Eisenhower“ durch den Flugzeugträger „Theodore Roosevelt“ und einen Begleitverband ersetzt werden, der sich noch im Indopazifik befindet. Aber auch für den neuen Trägerverband besteht ein erhöhtes Risiko wegen der Huthi-Raketen.
Die Huthi-Rebellen, die trotz jahrelanger Angriffe einer internationalen Allianz unter saudischer Führung die Macht im Jemen übernommen haben, sind unterdessen weit von ihrer Zerschlagung entfernt, im Gegenteil. Sie haben ihre Schlagkraft erst am Sonntag erneut mit einem erfolgreichen Drohnenangriff auf ein Frachtschiff unter Beweis gestellt, nachdem am Donnerstag zuvor ein weiterer Frachter versenkt werden konnte. Das US-Zentralkommando (Centcom) mußte sich mit der „Erfolgsmeldung“ bescheiden, binnen eines Tages drei Marinedrohnen der Huthis zerstört zu haben.
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Der Experte Bryan Clark vom Hudson Institute wurde gegenüber der Nachrichtenagentur AP deutlicher. Er stellte fest, die US Marine befinde sich am Horn von Afrika in den intensivsten Gefechten seit dem Zweiten Weltkrieg. Und: „Wir stehen kurz davor, daß die Huthis in der Lage sind, die Art von Angriffen durchzuführen, die die USA nicht jedes Mal stoppen können, und dann werden wir anfangen, erhebliche Schäden zu sehen. (…) Wenn wir es weiter schwelen lassen, werden die Huthis zu einer viel fähigeren, kompetenteren und erfahreneren Kraft.“
Auch der Kommandeur der EU-Marinemission, Admiral Vasileios Gryparis, räumte dieser Tage ein, er glaube nicht daran, daß Angriffe auf die Huthis die Bedrohung im Roten Meer eindämmen könnten. (mü)
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