Berlin. Das privatisierte Gesundheitswesen ist eine Lizenz zum Gelddrucken. Kein Wunder, daß auch die Korruption wächst. Das geht aus einem aktuellen Report der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) hervor.
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KKH-Chefermittlerin Dina Michels hat darin Zahlen zusammengetragen, die das Ausmaß der kriminellen Machenschaften erkennen lassen.
Alles in allem beziffert die KKH den Schaden durch Betrug, Korruption oder Urkundenfälschung im Jahr 2023 auf rund 3,5 Millionen Euro. Das sei eine der höchsten Gesamtschadenssummen, seitdem vor 23 Jahren die hausinterne Prüfgruppe ihre Arbeit aufgenommen hat. Im Vorjahr lag der Schaden noch bei rund einer Million Euro.
Den größten Schadenswert verursachten laut dem Report ambulante Pflegedienste mit rund 1,9 Millionen Euro, gefolgt von Apotheken mit rund einer Million Euro. Dem standen Regreßforderungen der KKH an die beschuldigten Dienste und Praxen in Höhe von 1,35 Millionen Euro gegenüber.
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Die KKH ist eine von 96 gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland. Die Zahlen, die sie ermittelt, sind nur die Spitze des Eisbergs. Im sogenannten „Fehlverhaltensbericht“, den der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen GKV regelmäßig vorlegt, summierten sich die Schäden für die Jahre 2020/2021 bundesweit auf unsägliche 132 Millionen Euro. Und: Experten zufolge ist die Dunkelziffer noch viel höher. Das europäische Netzwerk EHFCN schätzt, daß Betrüger jährlich rund 56 Milliarden Euro aus den europäischen Gesundheitssystemen abzweigten. Und eine Untersuchung der OECD aus dem Jahr 2017 spricht sogar von sechs Prozent der jährlichen Gesundheitsleistungen in Europa, die durch Betrug verlorengehen. (rk)
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Und eine verstaatliche Apotheke kostet den Beitragszahler das 3 bis 4-Fache.