Zickige Franzosen: Rassemblement National kündigt Zusammenarbeit mit der AfD auf

22. Mai 2024
Zickige Franzosen: Rassemblement National kündigt Zusammenarbeit mit der AfD auf
International
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Foto: Symbolbild

Paris. Nach wiederholten Unmutsbekundungen und vegeblichen Versuchen der AfD, Mißverständnisse auszuräumen, hat der französische Rassemblement National (vormals Front National) unter Marine Le Pen jetzt endgültig das Tischtuch zur AfD zerschnitten. Fortan wird es keine Zusammenarbeit zwischen den beiden Parteien mehr unter dem Dach einer gemeinsamen Euro-Fraktion geben. Derzeit sind RN und AfD Mitglieder der Fraktion „Identität und Demokratie“ (ID) im Europaparlament.

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„Wir werden in der nächsten Amtszeit nicht mehr mit ihnen zusammensitzen“, erklärte  Alexandre Loubet, Wahlkampfleiter des EU-Spitzenkandidaten und RN-Parteichef Jordan Bardella.

Der Bruch hatte sich schon Anfang des Jahres angekündigt, als man sich beim RN verstimmt über die Teilnahme von AfD-Mitgliedern am angeblichen Potsdamer „Geheimtreffen“ des Identitären-Vordenkers Martin Sellner gezeigt hatte. Dieser hat zuletzt mit seinem „Remigrations“-Vorschlag Bekanntheit erlangt. Beim Rassemblement National, der sich in republikanischer Tradition zur „Lex soli“, also zur Staatsangehörigkeit nach Geburtsort, bekennt, hält man von dieser Idee nichts. RN-Chefin Marine Le Pen hatte der AfD-Führung ihr Mißfallen bekundet. Sie drohte mit der Aufkündigung der parlamentarischen Zusammenarbeit.

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AfD-Chefin Alice Weidel fuhr daraufhin im Februar nach Paris, um sich mit Le Pen und Bardella auszusprechen. Die Stimmung blieb aber frostig. Die französische Seite dementierte danach sogar ausdrücklich, daß es zu einer Verständigung gekommen sei – woran sie zu diesem Zeitpunkt ersichtlich schon nicht mehr interessiert war. Bardellas Wahlkampfleiter Loubet sagte dazu nun der Nachrichtenagentur AFP: „Wir hatten offene Gespräche, aber es wurde nichts daraus gelernt. Nun ziehen wir die Konsequenzen.“

Als offizieller Grund für die Entscheidung werden von den Franzosen allerdings kürzliche Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten Maximilian Krah zur Waffen-SS angeführt. In einem Interview mit der italienischen Zeitung „La Repubblica“ sagte Krah demnach: er werde nie sagen, „daß jeder, der eine SS-Uniform trug, automatisch ein Verbrecher war“. Man müsse die Schuld von Fall zu Fall bewerten, am Ende des Krieges habe die SS schließlich fast eine Million Mitglieder gehabt. „Selbst Günter Grass gehörte zur Waffen-SS.“ Daß französische Waffen-SS-Soldaten sogar zu den letzten Verteidigern Berlins gehörten, ist beim RN vermutlich ebenfalls nicht bekannt.

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Ob der RN nun darauf hinwirken wird, die AfD aus der ID-Fraktion auszuschließen oder der RN die Fraktion selbst verlassen wird, ist im Augenblick noch unklar. Die ID-Fraktion besteht derzeit aus neun rechten Parteien. Nach der Europawahl im Juni werden die Karten aber ohnehin neu gemischt. (mü)

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8 Kommentare

  1. Waldgang sagt:

    Die Le Pen mit ihrem RN ist genau solch eine politische und menschliche Enttäuschung wie die Meloni!!! Vor Jahren als Tiger abgesprungen und eines Tages als systemkonformer Bettvorleger gelandet! Sie werden maximal als Fußnoten in den Geschichtsbüchern auftauchen…

  2. Gelbspötter sagt:

    Mme. LE PEN will halt französische Präsidentin werden und auch in der EU die erste Geige spielen. Dabei werden ihr in nicht allzu ferner Zeit die Folgen des – inzwischen zwar etwas abgeänderte n “ Lex Solis“ auf die Füsse fallen. „Deutschland-Bashing“ macht sich da immer als Ablenkung gut. Bei der Fülle,der in Frankreich verfügbaren Literatur,sollte sie aber den Unterschied zwischen den an der Front kämpfenden Waffen-SS-Einheiten und den u.a. im besetzten Frankreich agierenden „polizei“SS-Einheiten sowie der Gestapo.
    Diese Einheiten schlossen auch kooperierende frz. Staatsbürger ein: z. B. in Oradour, auf das sie ja anspielt, Elsässer, die später aber nicht – im Gegensatz zu den beteiligten Deutschen – von der frz. Justiz zur Todesstrafe verurteilt wurden.Im übrigen bot die frz. Fremdenlegion bis zu einer Änderung ihrer Kriterien, ganz offiziell auch ausländischen Schwerverbrechern die Möglichkeit zum Untertauchen. Auch der Durchschnittsfranzose, der geschichtlich besser informiert ist als der Durchschnittsdeutsche, dürfte das wissen.

  3. Carlos Schneider sagt:

    M.E. ist es inzwischen allzu offensichtlich, daß Le Pen von der angloamerikanischen Mafia gekauft wurde. Sie betreibt Nestbeschmutzung des patriotischen Lagers in Europa. Qui bono?

  4. Bernd Sydow sagt:

    (2) Wer erinnert sich noch daran, daß Konrad Adenauer, erster Kanzler der Bundesrepublik Deutschland, über die Soldaten der Waffen-SS sagte, im Grunde wären sie ebensolche normalen Soldaten gewesen, wie die der Deutschen Wehrmacht? Freilich, die Waffen-SS war ein Elite-Verband, der auch Nicht-Deutschen offenstand. So gehörten zu den letzten Verteidigern Berlins neben baltischen und finnischen auch französische Waffen-SS-Soldaten.

    Ich kann an Marine Le Pen und Jordan Bardella nur appellieren, ihren Groll gegen die AfD zu begraben. Denn bei dieser Europawahl geht es wie niemals zuvor um die Zukunft des christlichen Abendlandes. Dazu ist es jedoch unabdingbar, daß alle rechtsbürgerlichen und patriotischen Parteien in der Fraktion ‚Identität und Demokratie‘ ohne Ausnahme vereint sind!

    Der Schlachtruf muß sein: Patrioten Europas, vereinigt Euch!

  5. Bernd Sydow sagt:

    (1) Es ist wirklich ein Trauerspiel, was sich bezüglich der (bisherigen) Zusammenarbeit der AfD und des Rassemblement National (RN) abspielt, die beide neben weiteren Parteien der Fraktion ‚Identität und Demokratie‘ im Europaparlament angehören. Dabei war diese Zusammenarbeit nie ganz unproblematisch, denn in Deutschland orientiert sich die Staatsangehörigkeit an der Abstammung – jedenfalls war es früher so (dazu das Buch „Deutschland soll deutsch bleiben“ von Heinrich Lummer) -, in Frankreich hingegen am Geburtsort. Die Teilnahme der AfD an der Vortragsveranstaltung des österreichischen Identitären-Vordenkers Martin Sellner, bei der er für eine „Remigration“ von Ausländern plädierte, führte bei Marine Le Pen und Jordan Bardella zu einer deutlichen Mißstimmung. Daran konnte auch die AfD-Co-Vorsitzende Alice Weidel bei ihrem Besuch bei Marine Le Pen in Paris nichts ändern.
    Zum endgültigen Bruch kam es allerdings durch die Äußerungen des AfD-Spitzenkandidaten für die Europawahl Maximilian Krah. Dieser hatte geäußert, nicht jeder in SS-Uniform sei ein Verbrecher gewesen. Natürlich meinte er in erster Linie den militärischen Verband der Waffen-SS, und nicht die SS, Hitlers „Prätorianer-Garde“. Aber wieso hat Krah denn überhaupt dies geäußert, er hätte sich doch denken können, daß die deutschen Mainstream-Medien seine Aussage verfälschen würden! Fortsetzung (2)

  6. Mark sagt:

    Na schön, dem RN sind wohl die republikanischen bzw. freimaurerisch geprägten Ideen lieber, als das Nationale, im eigentlichen Sinn gewachsene. Die Staatsangehörigkeit nach Geburtsort war eine Festschreibung der Revolution im ausgehenden 18. Jh, und die an der blutigen Revolution beteiligten Jakobiner waren keine zufälligen Zusammenschlüsse, sondern organisierte Freimaurerlogen. Die Begriffe „Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit“ waren eben nicht für die breite Bevölkerung gedacht. Sondern für Brüder im Geiste, welche an die Schalthebel der Macht wollten.

    Somit dürfte dem RN das Patriotische im eigentlichen Sinne wohl eher gleichgültig sein. Dann – sollen sie eben nach ihrer Facon glücklich werden – wie die Brüder Fraumaurer sagen würden. Ob sie es werden, steht auf einem anderen Blatt…

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