Die Polen und die Ukraine: Drei Viertel wollen keine Militärintervention

International

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Warschau. Neben der französischen zeigt vor allem die polnische Regierung schon seit 2022 immer wieder ihre Bereitschaft, mit eigenen Truppen in der Ukraine zu intervenieren. Im polnischen Generalstab kursieren solche Pläne schon seit dem ersten Kriegssommer. In Warschau liebäugelt man mit solchen Plänen schon deshalb, weil sie Polen die Möglichkeit eröffnen würden, sich die alten „Ostgebiete“ in der heutigen Westukraine wieder zurückzuholen (Polen hatte sich diese Gebiete, die Galizien, Wolhynien und Teile Weißrußlands umfassen, aber selbst erst 1921 im Frieden von Riga angeeignet).

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Anders als Regierungs- und Militärkreise hält die polnische Bevölkerung von den brandgefährlichen Interventionsplänen allerdings überhaupt nichts. Stattliche 74,8 Prozent der Polen sind gegen eine Beteiligung der polnischen Armee oder der Armee eines anderen NATO-Landes am Krieg in der Ukraine. Das hat eine aktuelle Umfrage des polnischen Statistikamtes CBOS ergeben. Nur 10,2 Prozent würden eine Intervention unterstützen.

Erst zuletzt hatte der polnische Außenminister Sikorski nach dem NATO-Treffen letzte Woche in Brüssel Pläne für die Einrichtung einer NATO-Mission in der Ukraine bekräftigt und erklärt, dies bedeute nicht, daß sich das Bündnis am Konflikt beteiligen werde.

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Laut der CBOS-Umfrage wünschen sich fast 40 Prozent der Polen, daß die NATO eine härtere Haltung gegenüber Rußland wegen seiner Aggression gegen die Ukraine einnimmt. Allerdings sind fast ebenso viele Polen der Auffassung, daß die NATO bereits angemessen reagiert.

Auch was den von westlichen Politikern propagierten schnellstmöglichen NATO-Beitritt der Ukraine angeht, sind die Polen gespalten: in einer IBRiS-Umfrage vom vergangenen Jahr lehnte fast die Hälfte (47,7 Prozent) der Befragten ein solches Szenario ab, während 40 Prozent es befürworteten. (mü)

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