Niamey. Rußland macht jetzt in der Sahelzone den Sack zu. Nachdem in Niger im Juli letzten Jahres eine Putschregierung den pro-westlichen Präsidenten Bazoum absetzte, verwies die Putschregierung unter dem Juntachef Abdourahamane Tiani zuerst die französische Armee des Landes und kündigte vor wenigen Wochen auch die Zusammenarbeit mit der US Army auf, die im Norden des Landes ihre zweitgrößte Drohnenbasis weltweit unterhielt. Parallel dazu wurde die Zusammenarbeit mit Rußland intensiviert.
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Jetzt hat Moskau der Putschregierung ein Luftabwehrsystem und 100 Militärausbilder geschickt. Das russische Militärpersonal soll das System installieren und die nigrischen Soldaten im Umgang damit schulen, hieß es am Donnerstagabend im staatlichen nigrischen Sender RTN. Vorangegangen sei Ende März bereits ein Telefonat zwischen Übergangspräsident Tiani und dem russischen Präsidenten Putin.
Das Staatsfernsehen zeigte Bilder einer russischen Iljuschin-76-Maschine, die am Mittwoch auf dem Flughafen in Niamey gelandet sei. „Wir sind hier, um die Armee des Niger mithilfe der hier eingetroffenen militärischen Ausrüstung auszubilden“, war in dem Beitrag ein vermummter hellhäutiger Mann in Militäruniform auf Französisch zu hören.
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Das Land habe seit der Machtübernahme des Militärs am 26. Juli letzten Jahres einen „neuen Weg“ eingeschlagen, der zu einer Diversifizierung seiner Partner führe, um seine Souveränität gegenüber der Welt zu behaupten, wurde in dem Beitrag weiter erklärt. Putin und Tiani hätten über die „Stärkung einer sektorübergreifenden und umfassenden strategischen Zusammenarbeit zwischen Niger und Rußland zur Bewältigung der aktuellen Bedrohungen, insbesondere im Sicherheitsbereich“, gesprochen.
Damit wendet sich auch Niger, das für die EU ebenso wie für die USA von erheblicher strategischer Bedeutung war, vom Westen ab und Rußland zu. Eine ähnliche Entwicklung haben auch die Nachbarländer Mali und Burkina Faso hinter sich. Inzwischen haben sich die drei Länder zu einer eigenen „Allianz der Sahel-Staaten“ (AES) zusammengeschlossen und damit das von der EU ins Leben gerufene Projekt der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) konterkariert.
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Sowohl in Burkina Faso als auch in Mali ist schon seit geraumer Zeit russisches Militär aktiv, das in die Fußstapfen der Wagner-Söldnertruppe tritt. In Mali bekämpfte die Wagner-Truppe bereits seit 2021 gemeinsam mit einer Putschregierung Rebellen, und in Burkina Faso landeten im Januar die ersten 100 russischen Militärangehörigen, 200 weitere sollten folgen. Die drei Staaten wollen nun ihre Außen- und Sicherheitspolitik enger miteinander verzahnen und mit Moskau abstimmen. Für die russische Außenpolitik, die damit in der Region die EU ebenso wie die Amerikaner beerbt, ist das ein großer Erfolg. (mü)
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[…] Quelle: zuerst.de […]
Bei Ländern wie Niger sollte für den Westen grundsätzlich gelten: Berichterstattung und Entwicklungshilfe solange einstellen bis eine Seite gewonnen hat.