Ein Akt der Souveränität: Militärregierung in Niger wirft die Amerikaner raus

22. März 2024
Ein Akt der Souveränität: Militärregierung in Niger wirft die Amerikaner raus
International
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Foto: Symbolbild

Niamey. Eine herbe strategische Niederlage der USA, über die man sich vor allem in Moskau freuen wird: die Militärregierung in dem nordwestafrikanischen Land, die im Juli 2023 durch einen Putsch an die Regierung kam, hat mit sofortiger Wirkung die militärische Zusammenarbeit mit den USA aufgekündigt. Für die amerikanische Position in Afrika ist das ein Tiefschlag. Mit der Air Base 201 unterhielten die USA in Niger bisher ihre weltweit zweitgrößte Drohnenbasis und die größte in Afrika. 1000 US-Soldaten sind im Land stationiert.

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Niger galt lange als Partner des Westens in der Sahelzone. Die EU hatte eigens das ECOWAS-Bündnis ins Leben gerufen, um ihren Einfluß in der Region zu stärken. Doch nach dem Putsch in Niger versuchte sie, ECOWAS gegen die neuen Machthaber in Stellung zu bringen. Die Putschregierung trat aus dem Bündnis aus und verwies als erstes die Franzosen des Landes.

Jetzt werden ihnen die US-Soldaten folgen müssen. Die Regierung habe „unter Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung beschlossen, mit sofortiger Wirkung das Abkommen zum Status des US-Militärpersonals und der zivilen Beschäftigten des US-Verteidigungsministeriums auf dem Staatsgebiet des Niger aufzukündigen“, verlas ein Regierungssprecher am Samstagabend eine Erklärung im staatlichen Fernsehen.

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Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, erklärte, Washington habe die Erklärung zur Kenntnis genommen. Sie sei nach „offenen Diskussionen“ über die „Bedenken“ der USA hinsichtlich der „Entwicklung der Junta“ erfolgt, erklärte Miller auf X (vormals Twitter). Das US-Verteidigungsministerium gab eine gleichlautende Erklärung ab.

Erst am Freitag hatte eine ranghohe US-Delegation einen dreitägigen Besuch im Niger beendet, mit dem eigentlich die Kontakte zur Putschregierung erneuert werden sollten.

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Mit besonderem Argwohn wird im Westen verfolgt, daß sich die Übergangsregierung in Niamey seit ihrer Machtübernahme Ende Juli 2023 verstärkt Rußland zuwendet. Schon bei den Protesten gegen die Franzosen kurz nach der Machtübernahme waren im Straßenbild zahlreiche russische Flaggen aufgetaucht. Und im Dezember war ein Abkommen über militärische Zusammenarbeit mit Moskau abgeschlossen worden – seither stand die Ausweisung der Amerikaner im Raum. Rußland bietet sich zahlreichen schwarzafrikanischen Ländern als Verbündeter an und stellt Militär- und Entwicklungshilfe in Aussicht. (he)

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