Hermannstadt/Brüssel. Im Rennen um das Amt des NATO-Generalsekretärs mischt jetzt auch ein Deutscher mit: der derzeitige rumänische Präsident Klaus Iohannis, ein Siebenbürger Sachse, kündigte seine Bewerbung an. Klaus argumentiert dabei allerdings nicht als Deutscher, sondern von der rumänischen Warte aus: für Rumänien, das seit 2004 NATO-Mitglied ist, sei es an der Zeit, „angesichts der aktuellen Sicherheitslage eine noch größere Verantwortung zu übernehmen“, sagte er.
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Iohannis ist deutscher Muttersprachler und war lange Bürgermeister der siebenbürgischen Stadt Hermannstadt (rumänisch Sibiu).
Sein Land könne „zur Gestaltung einer neuen Vision“ angesichts der „ernsten und dauerhaften russischen Bedrohung“ beitragen, unterstrich er. Rumänien ist ein wichtiger Partner des westlichen Militärbündnisses und beherbergt mehrere NATO-Stützpunkte, auf denen auch US-Raketenabwehranlagen stationiert sind. Iohannis wäre der erste NATO-Generalsekretär aus einem Land des ehemaligen Warschauer Paktes.
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Auch sonst hat sich der deutschstämmige Anwärter die offizielle NATO-Diktion zueigen gemacht: „Rußlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat den Frieden erschüttert und unser Sicherheitsumfeld gravierend verändert, was Auswirkungen über die Grenzen des euroatlantischen Raums hinaus hat“, schrieb er jüngst in einem Gastbeitrag für das US-Magazin „Politico“. Es gebe „heute nichts Wichtigeres, als dafür zu sorgen, daß die Ukraine in ihrem existenziellen Kampf siegt, und wir können dies erreichen, indem wir alle notwendige Unterstützung leisten, egal wie lange es dauert“, schreibt er in Baerbock-Manier.
Die Nachfolge von Generalsekretär Stoltenberg soll noch vor dem NATO-Gipfeltreffen im Juli in Washington bekannt gegeben werden. Als Favorit gilt der scheidende niederländische Regierungschef Mark Rutte. (mü)
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