Washington. Ein guter Tag für den Weltfrieden: eine der verhängnisvollsten Persönlichkeiten der amerikanischen Außenpolitik verläßt ihren Posten – Victoria Nuland, derzeit Unterstaatssekretärin im US-Außenministerium, also stellvertretende Außenministerin, gibt ihr Amt auf. Außenminister Blinken dankte ihr in einer Pressemitteilung geradezu überschwänglich dafür, daß sie „die Diplomatie wieder in den Mittelpunkt unserer Außenpolitik“ gerückt habe.
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Diese Würdigung kann man nur als Realsatire bezeichnen, denn Nuland hat sich in ihrer Karriere immer wieder als Rammbock amerikanischer Interessen in aller Welt betätigt. Unvergessen hat sie sich dadurch gemacht, daß sie während des – maßgeblich vom Westen befeuerten – Maidan-Putsches in der Ukraine sagte, es sei unerheblich, wen die EU als neuen Präsidenten in der Ukraine wolle (wörtlich: „fuck the EU“). Nuland setzte damals Arsenj Jazeniuk als Favoriten der USA durch. Erst vor wenigen Tagen war sie aufgefallen, als sie an den Kongreß appellierte, das jüngste Milliardenpaket für die Ukraine zu genehmigen, da dies unmittelbar der amerikanischen Rüstungsindustrie zugute komme.
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Nach der Sprengung der Nord Stream-Pipelines im September 2022 hatte sie bei einer Anhörung im US-Kongreß gesagt: „Senator Cruz, genau wie Sie bin ich, und ich denke, auch die Regierung, sehr erfreut zu wissen, daß Nord Stream 2 jetzt, wie Sie gerne sagen, ein Stück Metall auf dem Meeresgrund ist.“
Auch für solche Ungehobeltheiten findet Außenamtschef Blinken nur Lob. Er würdigt seine scheidende Stellvertreterin für ihr Engagement für „Freiheit, Demokratie, Menschenrechte und Amerikas dauerhafte Fähigkeit, diese Werte auf der ganzen Welt zu inspirieren und zu fördern“. Man sei ihr „dankbar für ihren Dienst und für die bleibenden Spuren, die sie dieser Institution und der Welt hinterlassen hat“. (mü)
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