Britischer Top-Unternehmer warnt: Europas Industrie ist auf abschüssiger Bahn

2. März 2024
Britischer Top-Unternehmer warnt: Europas Industrie ist auf abschüssiger Bahn
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

London/Brüssel. Der britische Petrochemie-Milliardär Jim Ratcliffe gehört zu den erfolgreichsten Unternehmern der westlichen Welt. Er hat in ganz Europa und in den USA Milliarden-Investitionen getätigt. Doch jetzt macht er sich Sorgen um die Zukunft der europäischen Industrie. Er hat deshalb einen Brandbrief an EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen geschickt, der es in sich hat.

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Ratcliffe sieht die europäische Industrie im verzweifelten Abstiegskampf gegen die Konkurrenz aus den USA, China und dem Nahen Osten. Vor allem die Chemie-Industrie sei akut bedroht, schreibt der britische Top-Unternehmer aus eigener Erfahrung. Europa „schlafwandelt in den Verlust von Industrie, Arbeitsplätzen, Investitionen“, heißt es in seinem Schreiben. Ratcliffe weiß, wovon er spricht – seine eigene Investition über vier Milliarden Euro in den Aufbau eines Chemiewerks in Antwerpen ist ein Negativbeispiel. Eine „erstickende Bürokratie“ vertreibe Investoren, kritisiert er.

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Die europäische Chemieindustrie, einer der wichtigsten Industriesektoren des Kontinents und von strategischer Bedeutung, leide unter den hohen Kosten: „Die Energiekosten in den USA, sowohl für Gas als auch Elektrizität, sind nur ein Fünftel der Kosten in Europa, und die USA sind nicht mehr abhängig von importierter Energie“, schreibt Ratcliffe. Die Kosten seien immens gestiegen, weil sich Europa von eigener Öl- und Gasförderung sowie von der Kernkraft abgewandt habe. Die CO2-Steuern, die „Investitionen erfolgreich vertreiben“, besorgten den Rest.

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Seine eigenen Erfahrungen in Antwerpen bestätigen Ratcliffs Kritik. Auch nach Jahren ist das Genehmigungsverfahren für sein Chemiewerk nicht weitergekommen, weil Bürokratie, immer neue Gutachten und die Proteste von Umweltschützern alles blockieren. Das Genehmigungsverfahren sei ein einziger „Alptraum“. Stünde er noch einmal vor der Entscheidung, fiele sie vermutlich anders aus, schreibt er. Ob er Kommissionschefin von der Leyen damit zum Nachdenken bringt, darf bezweifelt werden. (mü)

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3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Die Europäische Union in ihrer derzeitigen Ausgestaltung ist für die Bewältigung der heutigen Probleme schlichtweg nicht geeignet! Der Brandbrief des britischen milliardenschweren Petrochemie-Industriellen Jim Ratcliffe an EU-Kommissionspräsidentin Von-der-Leyen wird daran nichts ändern. Zwar benennt er akribisch die Dinge, an denen es in der EU hapert, aber konkrete Lösungsansätze hat auch er nicht parat.

    Solange die EU-Kommission nicht den Willen und die Kraft zu grundlegenden Reformen aufbringt, wird die EU gegenüber solchen Wirtschaftsriesen wie China, USA und Rußland sowie Erdöl-Giganten wie dem Nahen Osten stets den Kürzeren ziehen. In China regiert die kommunistische Staatspartei mit harter Hand, ebenso im Iran das Mullah-Regime. In den USA herrscht eine Mentalität, die die Leistungen des Einzelnen voll anerkennt und vor Bürokratie bewahrt, quasi ein Überbleibsel aus der Pionierzeit. Und Rußland haben die EU-Sanktionen nicht nur nicht geschadet, sondern im russischen Volk ungeahnte Kräfte mobilisiert.

    Da zeitnah mit EU-Reformen nicht zu rechnen ist, kann ich Deutschland nur empfehlen, die Sanktionspolitik gegenüber Rußland zu beenden und, was konsequent wäre, aus der EU-Mitgliedschaft auszutreten!

  2. Ja wie kan dat? Energie wird doch nur mit Gold aufgewogen?

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