Washington. Der „amerikanische Traum“ hat merklich an Glanz eingebüßt. Glaubten die meisten Amerikaner früher an die verbreitete Legende von der glanzvollen Tellerwäscherkarriere, so erscheint der überwiegenden Mehrheit der heute lebenden US-Bürger dieses Modell als unrealistisch.
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Das „Wall Street Journal“ führte im Herbst in Zusammenarbeit mit dem National Opinion Research Center (NORC) an der University of Chicago eine Umfrage durch und wollte wissen, wie die Befragten über den „amerikanischen Traum“ denken, der besagt: „Jeder, der hart arbeitet, kann vorankommen, unabhängig von seiner Herkunft.“
Das Ergebnis offenbart ein ernüchterndes Stimmungsbild: nur 36 Prozent der befragten US-Bürger sind der Meinung, daß der amerikanische Traum noch immer zutrifft. 2016 waren es noch 48 Prozent, 2012 sogar 53 Prozent. Nur noch gut ein Drittel der US-Amerikaner glauben demnach heute noch, daß man durch harte Arbeit, unabhängig von seiner Herkunft, aufsteigen kann.
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Die Hälfte der in den USA lebenden Menschen meint außerdem, daß das Leben in den USA heute schlechter sei als vor 50 Jahren. Nur 30 Prozent sind der gegenteiligen Meinung, es sei besser als vor 50 Jahren. Auf die Frage: „Ist das polit-ökonomische System gegen Leute wie mich gerichtet?“ antwortete die Hälfte mit Ja, 39 Prozent mit Nein. Von den Schwarzen beantworteten die Frage 68 Prozent mit Ja. Besonders pessimistisch sind die jüngeren Menschen: von den Amerikanern unter 50 halten nur noch 28 Prozent den amerikanischen Traum für wahr.
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Und: nach einer Umfrage von NBC, die das „Wall Street Journal“ zitiert, gehen nur noch 19 Prozent der Amerikaner davon aus, daß das Leben ihrer Kinder besser sein wird als ihr eigenes – ein Rekordtief seit Erhebungsbeginn 1990. Über vier Fünftel aller Amerikaner, also mehr als 80 Prozent, erwarten, daß es ihren Kindern nicht besser gehen wird. (mü)
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Das Ergebnis dieser Erhebung ist freilich kein Grund für den US-Normalbürger, weniger hart zu arbeiten als früher.
Ein deutscher Sinnspruch lautet: „Jeder ist seines Glückes Schmied“