London/Athen. Zwischen Großbritannien und Griechenland hängt der Haussegen schief. Der britische Premierminister Sunak sagte jetzt ein Treffen mit seinem griechischen Amtskollegen Mitsotakis in letzter Minute ab, weil dieser die Rückgabe der Parthenon-Marmorstatuen im Britischen Museum an Griechenland gefordert hatte.
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Presseberichten zufolge war der Grund dafür ein Interview, das Mitsotakis der BBC gegeben hatte. Darin hatte er darauf bestanden, daß die Marmorstatuen zurückgegeben werden sollten. Diese wurden in den Jahren 1801-1804, als Griechenland unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches stand, von Lord Elgin aus Griechenland entfernt. 1806 wurden die Skulpturen nach Großbritannien gebracht, zehn Jahre später erwarb die englische Regierung sie von Elgin. Seitdem befinden sie sich im Britischen Museum.
Die griechische Seite steht auf dem Standpunkt, daß es sich um „Diebstahl“ handle und sie dorthin zurückgebracht werden müssen, wo sie hingehören, nämlich nach Athen. Großbritannien hält dagegen, daß Elgins Umzug mit der Erlaubnis des Osmanischen Reiches erfolgte, das zu dieser Zeit in Athen herrschte.
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Eine Umfrage von yougov.co.uk ergab, daß 66 Prozent der Befragten die Entscheidung der Downing Street, das Treffen mit Mitsotakis abzusagen, für „falsch“ hielten, während elf Prozent sie als richtig bezeichneten. 49 Prozent hielten es auch für richtig, die Statuen an Griechenland zurückzugeben, 15 Prozent möchten sie im Vereinigten Königreich behalten.
Griechenland scheint unterdessen bestrebt, den Streit beizulegen, gleichzeitig aber nicht gewillt, die Diskussion über die Marmorstatuen unter den Teppich zu kehren.
Die Griechen bestehen darauf, daß sie ihre Gespräche mit dem Britischen Museum fortsetzen. Sie wollen die Gespräche über „Kulturdiplomatie“ angesichts der wachsenden Unterstützung in Großbritannien für die Rückgabe der Marmorstatuen intensivieren. (mü)
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