ZUERST!-Hintergrund: Plan aus dem israelischen Geheimdienstministerium: Wird der Gazastreifen entvölkert?

6. November 2023
ZUERST!-Hintergrund: Plan aus dem israelischen Geheimdienstministerium: Wird der Gazastreifen entvölkert?
International
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Foto: Symbolbild

Tel Aviv/Gaza. Im Konflikt zwischen Israel und der palästinensischen Hamas treten mehr und mehr die grundsätzlichen, langfristigen Aspekte in Erscheinung. Für weltweites Erstaunen sorgt jetzt ein Dokument aus dem israelischen Geheimdienst-Ministerium, das die Entvölkerung des Gazastreifens vorsieht. Derzeit leben dort 2,4 Millionen Menschen. Die israelische Regierung bestätigte die Echtheit des Dokuments. Aber einen weltweiten Aufschrei gibt es nicht.

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Schon einmal, gleich zu Beginn seiner Geschichte, hat Israel zielstrebig und in großem Maßstab Terror gegen die arabische Zivilbevölkerung ausgeübt, um eine Massenflucht auszulösen. Das war 1948, unmittelbar im Zusammenhang mit der Gründung des Judenstaates. In der arabischen Welt ist das Verbrechen bis heute als „Nakba“ („Unglück“) in Erinnerung.

Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Netanjahu versucht das Dokument herunterzuspielen und erklärte, es handle sich dabei um ein „Konzeptpapier“. Aber allein die Tatsache, daß in israelischen Regierungs- und Geheimdienstkreisen Pläne diskutiert werden, die auf die Vertreibung der Palästinenserbevölkerung im Gazastreifen hinauslaufen, läßt tief blicken.

Das zehnseitige Dokument datiert vom 13. Oktober, also eine Woche nach dem Hamas-Überfall auf Südisrael. Es führt drei Optionen für für die Zukunft des Gazastreifens nach dem Ende der gegenwärtigen Militäroperation auf: 1. Die Bevölkerung verbleibt in ihrem derzeitigen Siedlungsgebiet und wird von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) regiert; 2. Die Bevölkerung verbleibt im Gazastreifen, und es entsteht eine lokale arabische Behörde; 3. Die Zivilbevölkerung des Gazastreifens wird in den Sinai evakuiert.

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Die Autoren des „Konzeptpapiers“ machen kein Hehl daraus, daß sie Option C für die vorteilhafteste halten, weil sie für Israel die langfristig vorteilhaftesten Ergebnisse bringen würde. Konkret wird empfohlen, daß Israel noch während des Krieges „die Zivilbevölkerung auf die Sinai-Halbinsel evakuiert“, Zeltstädte und später dauerhafte Städte im nördlichen Sinai errichtet, die die vertriebene Bevölkerung aufnehmen, und schließlich „eine sterile Zone von mehreren Kilometern (…) innerhalb Ägyptens schafft und die Rückkehr der Bevölkerung zu Aktivitäten/Wohnsitzen in der Nähe der Grenze zu Israel [verhindert].“

Hierzu wird eine Kampagne vorgeschlagen, die auch der betroffenen Bevölkerung klarmachen soll, daß es „keine Hoffnung auf eine Rückkehr in die Gebiete gibt, die Israel bald besetzen wird, unabhängig davon, ob dies der Wahrheit entspricht oder nicht“.

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Die Verfasser sind sich darüber nicht im unklaren, daß die Vertreibungs-Option international für heftige Reaktionen sorgen würde. Sie erfordere deshalb „die Entschlossenheit der politischen Ebene angesichts des internationalen Drucks, wobei der Schwerpunkt auf der Unterstützung der Vereinigten Staaten und weiterer israelfreundlicher Länder für dieses Vorhaben liegt“. Die Autoren sind aber zuversichtlich, daß sich die Wogen früher oder später wieder glätten werden und daß „diese Option langfristig eine breitere Legitimität erlangen wird“. Der Zeitpunkt für eine Umsiedlungsaktion sei vor dem Hintergrund des laufenden Krieges günstig.

Bei den Betroffenen sieht man sich zurecht an die Ereignisse von 1948 erinnert. „Wir sind gegen einen Transfer, an welchen Ort auch immer, in welcher Form auch immer, und wir betrachten dies als eine rote Linie, deren Überschreitung wir nicht zulassen werden“, sagte Nabil Abu Rudeineh, Sprecher des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas, der Nachrichtenagentur Associated Press. „Was 1948 geschehen ist, darf sich nicht wiederholen.“

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Das Büro des israelischen Präsidenten Netanjahu beharrt weiterhin darauf, daß es bislang keine Diskussion über den „Tag danach“ gebe und daß das Geheimdienstministerium nicht für die Gestaltung der Politik zuständig sei. Allerdings ist nicht zu übersehen, daß sich zumindest Teile des Planes inzwischen in der Realität des Militärkonflikts wiedererkennen lassen. Die Zivilbevölkerung wurde mehrmals aufgefordert, sich „temporär“ nach Süden zu begeben. Ein offenes Geheimnis ist auch, daß Ziel des israelischen Militäreinsatzes die Vernichtung der Hamas ist. Das macht eine raumgreifende Bodenoffensive unvermeidlich.

Das südliche Nachbarland Ägypten, das die vertriebene Zivilbevölkerung des Gaza-Streifens laut dem Strategiepapier aufnehmen soll, hat seit Ausbruch des Konflikts deutlich gemacht, daß man nicht bereit sei, Flüchtlinge aufzunehmen. Aber auch an dieser Front des Konflikts ist die israelische Führung bestrebt, Nägel mit Köpfen zu machen: Medienberichten zufolge hat Netanjahu versucht, die Staats- und Regierungschefs der EU davon zu überzeugen, Druck auf Ägypten auszuüben, damit das Land Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnimmt. Nach Angaben der „Financial Times“ haben europäische Länder, darunter Frankreich und Deutschland, den Vorschlag jedoch als unrealistisch abgelehnt.

Der israelischen Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“ zufolge spielt die israelische Regierung sogar mit dem Gedanken, die Weltbank dazu zu bringen, Ägypten im Gegenzug für die Aufnahme der Flüchtlinge einen großen Teil seiner Schulden zu erlassen. (mü)

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28 Kommentare

  1. Haiyang sagt:

    Zu Beginn seiner neueren Geschichte wurde Israel von mehreren arabischen Nachbarstaaten angegriffen. Arabische Zivilisten konnten fliehen, israelische Zivilisten konnten nicht fliehen.

    • Ali Baba sagt:

      von mehreren arabischen Nachbarstaaten „“ Was macht da Israel…unter den vielen arab. Staaten ?! Eine einsame Insel…ist vom Himmel gefallen?!

  2. Drachonlord1510 sagt:

    Ja es gibt in der tat einen solchen Plan, die Internationalen Medien haben davon berichtet, aber in Deutschland nicht. Selbst der ÖRR lässt das lieber aus.

    https://apnews.com/article/israel-gaza-population-transfer-hamas-egypt-palestinians-refugees-5f99378c0af6aca183a90c631fa4da5a

  3. Ballheber sagt:

    Was folgte denn nach dem weltweiten erstaunen ohne weltweiten Aufschrei?

    Grüße

  4. Peter Faethe sagt:

    So what?
    Allein aus der Provinz Schlesien wurden 7,5 Millionen Deutsche vertrieben.
    Korrektur: Nicht alle wurden vertrieben, paar 100´000 wurden ermordet.
    Alles mit dem wohlwollenden Schweigen der humanistischen Welt.

  5. Robin Hood sagt:

    Wenn der Staat Israel, wie bereits 1948 geschehen, die gesamte Bevölkerung aus dem
    Gaza-Streifen entvölkern will,so spielt es mit dem Feuer.
    Es wird dann ein Flächenbrand in der islamgeprägten Welt entstehen,der dann
    seinesgleichen sucht.
    Wir sind dann auf dem besten Wege in den 3. Weltkrieg.
    Israel hat bis jetzt jede UNO-Resolution blockiert bzw. abgelehnt.
    Und die große Schutzmacht USA hat jahrelang nur zugesehen.
    Die ganze Menschheit hat aus den großen Weltkriegen nichts gelernt.

  6. FabianPavian sagt:

    Israel hat ja ursprünglich den Plan verfolgt „Boden für Frieden“. Deshalb haben sie die Sinaihalbinsel den Arabern zurückgegeben, das Westjordanland den Arabern zurückgegeben, den Südlibanon den Arabern zurückgegeben und sich aus dem Gazastreifen ganz zurückgezogen und den Arabern überlassen.

    Wie sich jetzt gezeigt hat, hat dieses Konzept nicht geklappt. Da ist es durchaus vernünftig, dass Israel den Gazastreifen jetzt ganz übernehmen will. Ob dort künftig auch wieder Muslime wohnen dürfen, wird man sehen. Auf jeden Fall wird der Gazastreifen nie wieder unter arabischer Verwaltung stehen.

    • ewald sagt:

      vollkommen richtig …noch weitere anmerkung

      1. seit der staatsgründung hat israel verteidigungskriege geführt,die sie dank der uneinigkeit der araber gewonnen hat und der solidarität des westens gewonnen haben

      2. jetzt brökelt auch die solidarität des westens gegenüber israel die solidarität mit hamas und palästinenser steigt weltweit und einigt die islamistischen araber in dem ziel,israel zu vernichten

      3.warum nehmen die arabisch islamischen Nachbarschaftsstaaten ihre palästinensichen
      brüder und schwestern und deren kinder nicht auf.( Libanon.syrien,jordanien,ägypten

  7. alaskamusher sagt:

    Immer noch auf der Suche nach der Quelle? 🥴

  8. alaskamusher sagt:

    Quelle ?

  9. mimisophia sagt:

    Geheimpapier ist ein Geheimpapier, aus nicht genannter Quelle vom FS.

    Der Gaza wird durch die Israelis von den Hamas-Terroristen befreit werden.

  10. Toqiou275 sagt:

    So viel Unsinn wie du hier schreibst, sollte mit einem Award gekennzeichnet werden.

  11. Ali Baba sagt:

    „Was 1948 geschehen ist, darf sich nicht wiederholen.““ Ich teile diese Meinung.
    ps Eine verspaetete Anfrage; wie kam es dazu,dass „JEMAND“ das ermoeglicht hat, dass
    Is. dort under den vielen Arabern entstanden ist?!

  12. Legion73 sagt:

    Ohne Quelle glaubt dir das keiner

  13. eidgenosse1291 sagt:

    Höhrt sich nach Stammtischtheorien an. Oder gibt es dafür verifizierte Quellen?

  14. PraisemyLord sagt:

    Ich wusste gar nicht, dass die Hamas eine eigene Zeitung hat.

  15. Eisenschlumpf sagt:

    Schon einmal, gleich zu Beginn seiner Geschichte, hat Israel zielstrebig und in großem Maßstab Terror gegen die arabische Zivilbevölkerung ausgeübt, um eine Massenflucht auszulösen. Das war 1948, unmittelbar im Zusammenhang mit der Gründung des Judenstaates.
    Du meinst, es hat unmittelbar mit dem Angriffskrieg gegen Israel zu tun und mit dem stetigen Terror, dem Israel seit Staatsgründung ausgesetzt ist?

    Wieso beantwortest Du Deine eigene Frage und dann noch mit populistisch ausgerichteten fehlleitenden linformationen?

  16. samirawien sagt:

    Nein, von der Hamas gereinigt

  17. toni6970 sagt:

    Guter Ansatz. Für iranischen, syrische oder ägyptische Glaubensbrüder sollte es ja kein Problem geben lächerliche 2Millonen aufzunehmen. Oder haben die Angst, dass Terroristen mit dabei sind.

    Also Deutschland ist da nicht so lullig.

  18. 5432112345 sagt:

    Die Zwei-Staaten-Lösung ist offensichtlich gescheitert und der Konflikt ist seit den Anschlägen der Hamas auch nicht mehr eingefroren. Israel hat seine friedlichen Optionen erschöpft und der Konflikt wird jetzt auf die einzige verbleibende Art aufgelöst – durch einen Diktatfrieden.

  19. Easygoing775 sagt:

    Nicht der Gazasstreifen (Pals) soll entvoelkert werden, sondern die Terrorormiliz Hamas beseitigt. Das kann doch nicht so schwer zu verstehen sein,

  20. Nofear20 sagt:

    In den Köpfen von Geheimdienstlern spuken alle möglichen Pläne herum. Wichtig ist, was nach außen kommuniziert wird. Der amerikanische Außenminister Blinken hat die 2 Staatenlösung wieder ins Gespräch gebracht, als einzige Möglichkeit, der Region Frieden zu bringen.

    https://www.morgenpost.de/politik/article237513951/israel-palaestina-nahost-konflikt-usa-blinken-forderung.html

    Die Sache hat nur einen Haken, und der heißt Hamas.

    Die Hamas will weder eine 2 Staaten Lösung noch eine friedliche Koexistenz mit Israel.

  21. ragglan sagt:

    Weil Quellen wundervoll sind.

    https://www.stern.de/politik/ausland/will-israel-den-gazastreifen-wirklich-leer-raeumen–33969946.html

    Wenn jemand andere bevorzugte Quellen hat, darf er sie gerne dazu setzen.

  22. Adtzec sagt:

    Nein.

    Der „Plan“ ist nur eine Konzeptschrift ohne Handlungszwang und bezieht sich nur auf die Dauer des Krieges. Des Weiteren enthält er zwei weitere Optionen, die du einfach mal unterschlägst. Somit reiht sich dein Beitrag ein in antisirelische Hetze ohne Substanz.

  23. DracoLord sagt:

    Ja wahrscheinlich schon

  24. grandy52 sagt:

    Woher soll das hier jemand wissen? Wird sich zeigen. Geht uns auch nichts an, die sollen da unten machen was sie wollen.

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