Berlin/Moskau. Erst dieser Tage wiederholte Kremlchef Putin nochmals ausdrücklich das Angebot an Deutschland, die Lieferungen an preiswertem russischen Gas wieder aufzunehmen. Die Bundesregierung, die sich im Kielwasser der USA aus politischen Gründen für eine dauerhafte Abkehr von Rußland entschieden hat, will davon natürlich nichts wissen.
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Dazu äußerte sich jetzt der russische Botschafter in Deutschland, Sergej Netschajew. Er hält die Entscheidung der Bundesregierung für den Ausstieg aus den gemeinsamen Nord Stream-Projekten in der Ostsee für einen schweren Fehler, für den die deutschen Verbraucher und die deutsche Wirtschaft bitter bezahlen müssen.
In einem Interview mit der Moskauer Nachrichtenagentur TASS sagte der Spitzendiplomat: durch den Bau der Nord Stream-Leitungen, einschließlich der vollständigen Inbetriebnahme der Nord Stream 2-Pipeline, habe Deutschland die große Chance gehabt, sich zu einer führenden europäischen Energiedrehscheibe zu entwickeln und seinen Energiebedarf nahezu vollständig zu decken. Dies sei jedoch „offensichtlich bei vielen in Übersee“, aber auch in Europa auf Widerstand gestoßen.
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„Man wollte Russland eine stabile Einnahmequelle entziehen und Deutschland seine Wettbewerbsvorteile nehmen. Gleichzeitig versuchte man, Berlin dazu zu zwingen, nach teureren Alternativen zu suchen“, sagte der Botschafter weiter. Er erinnerte daran, daß die stabile und zuverlässige Versorgung Deutschlands mit günstiger Energie aus Rußland über Jahrzehnte hinweg entscheidend für den Wohlstand der Bundesrepublik und die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie gewesen sei.
„Es war die Entscheidung von Berlin, die bilaterale Zusammenarbeit in diesem Bereich zu beenden. Dahinter steckt keine wirtschaftliche Logik“, kritisierte der Botschafter. Die Folgen bekomme die deutsche Wirtschaft jetzt voll zu spüren. Es gehe nur um Politik und eine vermeintlich „wertebasierte“ Ideologie.
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Netschajew bedauerte, daß Appelle in Deutschland zur Wiederherstellung der zerstörten Gasleitungen „praktisch kein Gehör“ finden. Erneut mahnte der russische Botschafter die Aufklärung der Sabotageakte in der Ostsee an. (se)
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