ARD-Sommerinterview: AfD-Vorsitzende Alice Weidel schlagfertig – trotz Angriffen unter der Gürtellinie

11. September 2023
ARD-Sommerinterview: AfD-Vorsitzende Alice Weidel schlagfertig – trotz Angriffen unter der Gürtellinie
National
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Foto: Symbolbild

Die linksliberal-grüne Medienlandschaft mühte sich im Lauf des Tages sichtlich ab, dem gestrigen ARD-Sommerinterview von AfD-Bundessprecherin Alice Weidel einen handfesten Skandal abzuringen. Am Ende wurde man dann doch noch fündig: „Weidel empört mit Aussage über Fall des NS-Regimes“, titelte der Spiegel. Hintergrund war eine Äußerung der Parteichefin über die Teilnahme ihres Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla an den Feierlichkeiten zum Sieg der Sowjetunion über Deutschland im Zweiten Weltkrieg. Sie habe entschieden, „aus politischen Gründen daran nicht teilzunehmen“. Sie lehne es ab „die Niederlage des eigenen Landes zu befeiern, mit einer ehemaligen Besatzungsmacht“. Das habe auch mit der „Fluchtgeschichte“ ihres Vaters zu tun. Linke Journalisten wollten darin eine Relativierung des Nationalsozialismus erkennen und überschlugen sich mit mahnenden Worten an ihre Leserschaft.

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Für eine differenzierte Einordnung und Begründung ihrer Aussagen blieb Weidel auch nur wenig Zeit. Moderator Matthias Deiß (stellvertretender Studioleiter im ARD-Hauptstadtstudio) hetzte sie in dem halbstündigen Gespräch durch diverse Politikbereiche und verlangte Antworten. Wenn diese etwas umfangreicher ausfielen oder ihm schlichtweg nicht zu gefallen schienen, unterbrach er die AfD-Chefin barsch oder sprang einfach zum nächsten Thema. Doch Weidel bliebt standhaft und stets schlagfertig.

Zwischendurch ließ er Aussagen von verschiedenen AfD-Politikern einspielen, für die sich Weidel rechtfertigen sollte. So auch am Beispiel einer Aussage, die sie selbst im bayerischen Gillamoos getätigt hatte. „Wir werden von Wahnsinnigen regiert und von Idioten“. Der Moderator wollte hierin eine persönliche Beleidigung gegen einzelne Mitglieder der Bundesregierung erkennen. Weidel stellte hingegen fest, daß es sich um eine Wahlkampfrede gehandelt habe, in der Zuspitzungen die Regel seien. Die Bundesregierung führe eine Politik „gegen die eigene Bevölkerung“. Mit diesem Kurs wolle die AfD endgültig Schluß machen.

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Die Frage nach einer Kanzlerkandidatur ihrerseits ließ die Bundessprecherin noch offen. Es sei aber völlig klar, daß man sich diese Frage als zweitstärkste Partei in der Bundesrepublik Deutschland offen stellen müsse. Die Suche nach künftigen Koalitionspartnern sei derzeit schwierig, aber nicht hoffnungslos. Angesichts der hohen Zustimmungswerte in den mitteldeutschen Bundesländern, müsse sich die CDU fragen, wie nachhaltig deren Politik der „Brandmauer“ künftig noch sei.

Auch das Polit-Gespenst einer künftigen Wagenknecht-Partei, von dem sich offenbar viele Politiker der etablierten Parteien erhoffen, daß es die AfD empfindlich schwächen wird, kam zur Sprache. Weidel machte schnell deutlich, daß sie in dieser Hinsicht gänzlich unbesorgt ist. Eine Wagenknecht-Partei sei in erster Linie für ihre derzeitige Partei, die Linke, eine Gefahr. Die Umfragewerte für eine mögliche Parteineugründung seien aktuell noch reine Theorie. Wagenknecht werde sich mit der Situation konfrontiert sehen, „daß es für eine solche Partei nicht nur Häuptlinge braucht, sondern auch Indianer“. Die so umschriebene Parteibasis sei derzeit, wie die entsprechende Partei, noch gar nicht existent.

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Im Anschluß an das verhörähnliche ARD-Interview wurden auch noch Fragen der Zuschauer zugelassen. Hier wurde versucht, Weidels private Lebensumstände gegen die Anti-Gender-Politik der AfD auszuspielen.  „Ich bin nicht queer“ stellte die Bundestagsabgeordnete fest. Sie fühle sich von der Haltung der AfD zu Homosexualität nicht diskriminiert. Vielmehr sieht sie sich „vor den Karren gespannt von einer absolut, wie soll ich sagen, fast schon bescheuerten Genderpolitik dieser Bundesregierung“. (ak)

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2 Kommentare

  1. Vasary sagt:

    Interviews mit einem AfD-Politiker, in den äußerst seltenen Fällen, wo sie überhaupt zustande kommen, erinnern immer an Tribunale und Verhöre. Man wird stets aber wirklich pausenlos unterbrochen, des verschiedenen beschuldigt, es werden diverse Aussagen von anderen Parteimitgliedern herausgekramt… es ist immer dasselbe. Und es ist peinlich! Es spricht für mangelnde Kultur des Fragenden und bestätigt den Verdacht, dass man die AfD-Antvorten gar nicht ertönen lassen will, weil sie gut sind. Weil die AfD bessere Argumente hat. Aber dieses Spiel wird von den Leuten langsam durchschaut. Hoffe ich!

  2. Semikolon sagt:

    Alle Achtung
    Sie wird immer besser!

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