Ukrainer-Ausbildung mit Tücken: Nicht nur Sprachprobleme machen es der Bundeswehr schwer

6. September 2023
Ukrainer-Ausbildung mit Tücken: Nicht nur Sprachprobleme machen es der Bundeswehr schwer
National
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Foto: Symbolbild

Strausberg. Rund 10.000 ukrainische Soldaten sollen bis Jahresende von der Bundeswehr für ihren Einsatz im Kampf gegen Rußland ausgebildet werden. Dabei steht alles auf dem Programm, was auch Bundeswehrsoldaten lernen – von der Schieß- und Gefechtsausbildung bis hin zur Versorgung von Verwundeten. Die Ausbildung erfolgt im Rahmen der EU-Mission EUMAN UA in Strausberg.

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Aber: es läuft nicht rund, wie jetzt aus dem Erlebnisbericht eines Beteiligten in der britischen „Financial Times“ hervorgeht. Der niederländische Brigadegeneral Martin Bonn schilderte dort seine Erfahrungen im Rahmen des Bundeswehr-Ausbildungsprogramms – und läßt dabei unfreiwillig Probleme und Schwachstellen erkennen.

Das größte Problem ist ganz banal: es fehlt an geeigneten Übersetzern. Laut dem niederländischen General kommen diese in der Regel aus der zivilen Wirtschaft (weder ist bei den ukrainischen Streitkräften Deutsch geläufig noch bei der Bundeswehr Ukrainisch). Aber ihr Vokabular für den militärischen Dienstgebrauch ist oft unzulänglich.

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„Die Übersetzer sind das Problem Nummer 1“, läßt Bonn die „Financial Times“ wissen. „Große Schwierigkeiten bereitet der Wortschatz aus dem militärischen oder technischen Bereich … also Wörter, die niemand im alltäglichen Leben verwendet.“

Herausfordernd seien aber auch die großen Unterschiede unter den ukrainischen Soldaten – unwillkürlich drängt sich der Vergleich mit dem früheren „Volkssturm“ am Ende des Zweiten Weltkrieges auf: einer der Teilnehmer ist über 70 Jahre alt, was darauf schließen läßt, daß es sich die ukrainischen Rekrutierungsbüros nach eineinhalb Jahren Krieg nicht mehr leisten können, wählerisch zu sein. Offenbar ist das aber kein Einzelfall. Es gebe Teilnehmer, die noch zu Sowjetzeiten (also vor 1991!) ausgebildet worden seien und nun glaubten, daß „sie alles besser wissen“, erfuhr die „Financial Times“. (mü)

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3 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    Bei der Schlacht um Monte Casino (Italien, 2. Weltkrieg) wurde neben anderen ein Soldat der deutschen Wehrmacht von den Amerikanern gefangen genommen. Dieser Deutsche beherrschte die englische Sprache gut, und er betrachtete die Amerikaner als gleichwertige Gegner, nicht aber als zu hassende Feinde. Zur Kampfkraft der italienischen Truppen meinte er, daß das italienische Volk aufgrund seiner Mentalität für einen neuzeitlichen Krieg im Grunde gar nicht geeignet sei, insbesondere wenn es mit einem willensstarken Gegner (wie bspw. Engländer, Griechen, Sowjetrussen etc.) zu tun hat.

    Interessant und erhellend war ein Beitrag im ZDF-Fernsehen. Man sah ukrainische Soldaten völlig erschöpft und apathisch in einem Wald, auf dem Boden sitzend an Bäume gelehnt. Auch ein Psychologe der ukrainischen Armee kam in diesem Beitrag zu Wort. Er meinte sinngemäß, diese ukrainischen Soldaten (im Wald) seien sämtlich traumatisiert und bräuchten eigentlich eine Therapie. Im wesentlichen seien es jene, die von der „Gegenoffensive“ vorerst übrig geblieben sind, das Gros der Soldaten der „Gegenoffensive“ sei vor den starken russischen Stellungen gefallen.

    An die Bewertung der Italiener als Kämpfer seitens des gebildeten Deutschen mußte ich gleich zu Beginn des Ukraine-Krieges denken. Nach meiner Einschätzung ist das ukrainische Volk mentalitätsmäßig für einen „richtigen“ Krieg gar nicht geeignet – im Gegensatz bspw. zu Russen und zu Deutschen.
    In Berlin sehe ich des öfteren Autos mit ukrainischem Kennzeichen, darin meist Männer im wehrfähigen Alter. Entweder sind diese desertiert und haben sich dann nach Deutschland abgesetzt, oder bereits vor ihrer Einberufung in die ukrainische Armee.

    Nun ja, das Leben in Deutschland ist nun mal angenehmer als das an der ukrainisch-russischen Front!

  2. Ali Baba sagt:

    Aber ihr Vokabular für den militärischen Dienstgebrauch ist oft unzulänglich.
    Das Zentrum der Bundeswehr in Huerth bei Koeln erwartet sie…

    • Ali Baba sagt:

      Da in Huerth war ich nur 2mal, leider. Es war super . Bei dieser Gelegenheit
      richte ich meine Danksagungen an alle vom Budessprachenamt, mit denen ich da zu
      tun gehabt habe. Vielen Dank, Deutsche !

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