Moskau. Das ist ein Paukenschlag – und eine glatte Kriegserklärung an die Adresse des westlichen Finanzsystems: Rußland und die BRICS+-Staaten werden sich vom Dollar verabschieden und ihre künftige Gemeinschaftswährung nicht mehr mit dem US-Dollar als Reservewährung unterlegen, sondern mit Gold. Die Auswirkungen auf die internationale Finanzarchitektur dürften gravierend sein.
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Der kanadische Edelmetallhändler Kitco berief sich bei seiner Meldung am Freitag auf eine Mitteilung des staatlichen russischen Nachrichtenportals RT, wonach die russische Regierung (ebenfalls am Freitag, 7. Juli) bestätigt habe, daß die BRICS-Staaten Brasilien, Rußland, Indien, China und Südafrika eine neue, goldgedeckte Handelswährung einzuführen beabsichtigen. Die offizielle Ankündigung solle voraussichtlich auf dem BRICS-Gipfel im August in Südafrika erfolgen.
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Die Nachricht ist purer Sprengstoff. Im Kern läuft die Ankündigung aus Moskau darauf hinaus, daß der US-Dollar in weiten Teilen der Welt seine Rolle als Reservewährung verlieren wird und damit die geldpolitische Entwicklung der letzten 52 Jahre rückgängig gemacht wird. Denn 1971 versetzte die US-Regierung unter Präsident Nixon dem bis dahin geltenden Goldstandard den Todesstoß, indem sie seine Suspendierung verkündete. Den US-Dollar an seinen Gegenwert in Gold zu binden, hätte die US-Regierung ihre sämtlichen Goldreserven gekostet, worauf sie sich nicht einlassen wollte. Sie beschloß, den Goldstandard durch den Öl-Standard zu ersetzen, indem sie das Ölkartell OPEC über den Verbündeten Saudi-Arabien dazu brachte, alle Verkäufe des wichtigen Rohstoffes fortan nur noch über US-Dollar abzuwickeln. Aus dem Golddollar wurde der Petrodollar.
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Bis heute ist der Dollar die wichtigste Reservewährung der Welt, weil nicht nur der internationale Ölhandel, sondern auch andere wichtige Rohstoffmärkte auf Dollarbasis arbeiten. Selbst die EU und die Japan, die mit dem Euro und dem Yen über vergleichsweise starke Währungen verfügen, sind auf gigantische Dollarbestände angewiesen, um auf den internationalen Märkten handeln zu können. Dadurch wiederum erhöhen sie die Nachfrage nach Dollar, was dessen Wert nach oben treibt. Dieser Mechanismus beschert dem Dollar eine kontinuierliche Stärke und erlaubt es der FED – der amerikanischen Notenbank – sogar, nach Belieben Geld zu drucken, ohne die ansonsten in solchen Fällen drohende Inflation fürchten zu müssen.
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Doch schon seit längerem ist eine Trendumkehr erkennbar. China hat eine eigene Goldbörse in Shanghai etabliert, in der das Edelmetall nicht nur in Gramm anstatt in Unzen, sondern auch in der nationalen Währung Yuan (Renminbi) berechnet wird. Außerdem gehen immer mehr Länder – vor allem solche des BRICS-Raumes und ihrer Partner – dazu über, ihre Geschäfte in regionalen oder Ersatzwährungen wie dem Yuan abzuwickeln, was den Dollar zunehmend überflüssig macht. Die umfassenden westlichen Finanzsanktionen gegen Rußland seit Ausbruch des Ukrainekrieges haben diese „Ent-Dollarisierung“ weiter forciert.
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Pläne, wonach die BRICS-Länder eine gemeinsame, rohstoffgebundene Handels- bzw. Reservewährung aus der Taufe heben wollen, sorgen an den Finanzmärkten schon seit geraumer Zeit für Gesprächsstoff. Aber erst am vergangenen Freitag wurden sie durch die Mitteilung der russischen Regierung konkretisiert. Zu erwarten steht nun, daß die künftige BRICS-Währung nicht nur von den fünf Gründungsländern, sondern auch von zahlreichen weiteren Ländern in Afrika, Asien und Südamerika übernommen wird, die im Rahmen der BRICS+-Gruppe entweder bereits einen Aufnahmeantrag gestellt haben oder dies vorhaben. Insgesamt handelt es sich um 41 Länder.
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Finanz- und Goldexperten sehen eine spannende Entwicklung auf die Märkte und auf die Weltwirtschaft zukommen. So wird Thorsten Polleit, Chefvolkswirt bei Degussa, mit der Einschätzung zitiert: „Auf den ersten Blick klingt eine neue Transaktionseinheit, die mit Gold unterlegt ist, nach gutem Geld – und sie könnte in erster Linie eine große Herausforderung für die Hegemonie des US-Dollars sein.“ Und weiter: „Die Verwendung von Gold als Geld, als Rechnungseinheit, wäre ein echter Wendepunkt, daran besteht kein Zweifel. Es könnte zu einer starken Abwertung vieler Fiat-Währungen gegenüber dem gelben Metall führen (…).”
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Ersichtlich ist, daß die Herausbildung einer zunehmend multipolaren Welt, die als Folge der westlichen Rußland- und Ukrainepolitik im Entstehen begriffen ist, ihre Entsprechung schon bald auch im Finanzsektor finden dürfte. Für den Dollar und die Rolle der USA in der Welt von morgen sind das keine guten Aussichten. (mü)
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