Irre Eskalationsphantasien des tschechischen Präsidenten: Alle Russen internieren?

International

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Prag. Der neue tschechische Ministerpräsident Petr Pavel war schon im Wahlkampf der Wunschkandidat der NATO. Der frühere General verfolgt einen strikt antirussischen Kurs und erklärte als eine seiner ersten Regierungsmaßnahmen seine unbedingte Unterstützung für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine.

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Mittlerweile genügt das dem Ex-General auf dem Hradschin nicht mehr, und er möchte auch im Inneren partout eine Front gegen Rußland eröffnen. Dem US-Propagandasender „Radio Free Europe“ gegenüber forderte er jetzt. „Die im Westen lebenden Russen sollten von den Sicherheitsdiensten genau überwacht werden.“ Und: „Jeder Russe, der in einem westlichen Land lebt, sollte viel genauer überwacht werden als in der Vergangenheit. Da Krieg herrscht, sollten die Sicherheitsmaßnahmen für russische Bürger strenger sein als in normalen Zeiten.“

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Was er damit genau meint, unterstrich Pavel mit einer historischen Analogie – er verwies auf die Behandlung japanischstämmiger Amerikaner während des Zweiten Weltkrieges. Damals wurden unter Präsident Roosevelt Menschen japanischer Abstammung in Internierungslagern festgesetzt und von Soldaten bewacht. Betroffen waren davon rund 120.000 Menschen, die meisten von ihnen US-Bürger. Mittlerweile hat sich die US-Regierung dafür entschuldigt und mehr als 1,6 Milliarden Dollar an Wiedergutmachungen gezahlt.

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Pavel läßt sich dadurch aber nicht irritieren: „Es ist einfach der Preis des Krieges“, verteidigt er die US-Maßnahme – und redet damit einer gefährlichen Eskalation das Wort. Erst dieser Tage, im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius, warnte er allen Ernstes vor einer „Kriegsmüdigkeit“ im Westen und sagte wörtlich: „Wir sehen jetzt eine Kriegsmüdigkeit, eine Ukraine-Müdigkeit. Wir müssen alles tun, um das zu verhindern.“ Allein in Deutschland leben derzeit rund 237.000 russische Staatsbürger. (mü)

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