Peinliche Suche nach Gaslieferanten: Auch Norwegen sagt „Nein“

18. August 2022
Peinliche Suche nach Gaslieferanten: Auch Norwegen sagt „Nein“
Wirtschaft
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Foto: Symbolbild

Oslo. Wieder eine böse Klatsche für die deutsche Energiepolitik: nach Qatar hat jetzt auch Norwegen klargestellt, daß man keine Möglichkeiten sehe, die Gaslieferungen an Deutschland und Europa auszuweiten. Das erklärte der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre jetzt nach einem Treffen mit Bundeskanzler Scholz in Oslo.

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„Norwegen liefert maximal das, was wir liefern können“, sagte Støre. Man habe die Produktion um fast zehn Prozent erhöht. Es sei zudem nicht an der norwegischen Regierung, zu entscheiden, ob eine Produktion sicher ausgeweitet werden könnte.

„Wir können nicht politisch bestimmen, wir machen einfach noch mehr.“ Dies sei eine Entscheidung der Firmen. Für eine höhere Produktion müßten neue Gasvorkommen erschlossen werden. Scholz wiederum betonte, wichtig sei die Zusage, daß Norwegen am hohen Produktionsniveau festhalten wolle, weil man auch 2023 einen hohen Bedarf habe.

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Zuvor hatte es Hoffnungen gegeben, daß Norwegen wie die Niederlande vielleicht mehr Gas aus Rußland ersetzen könnten, nachdem Deutschland kein Gas mehr aus Rußland beziehen will. In Deutschland beträgt der Anteil norwegischen Erdgases mittlerweile etwa 30 Prozent. Vor Norwegen hatte bereits im Frühjahr das Scheichtum Qatar dem deutschen Energiehunger eine Absage erteilt – nachdem sich Bundeswirtschaftsminister Habeck (Grüne) dort um eine „Energiepartnerschaft“ benüht hatte, stellte das Scheichtum unmißverständlich klar, daß davon keine Rede sein könne. Man verfüge nicht annähernd über die erforderlichen Kapazitäten. (mü)

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2 Kommentare

  1. Bernd Sydow sagt:

    (2) Dies ist die Vorgeschichte, weshalb Bundesenergieminister Habeck in Norwegen darum bettelte, es möge mehr Erdgas nach Deutschland liefern, als Ergänzung zu fehlendem Erdgas aus Rußland. Aber die norwegische Regierung weiß natürlich auch, daß der deutsche Mangel an Erdgas nicht Folge einer Naturkatastrophe ist, sondern Folge der selbstzerstörerischen Rußland-Politik der deutschen Regierung. Norwegen lehnte die Ausweitung der Gas-Lieferungen ab, Habeck mußte mit „leeren Händen“ wieder nach Hause fahren.

    Übrigens: Die Bundeswehr wird jetzt darauf konditioniert, gegen jene Erdgas benötigenden Bürger vorzugehen, die sich „erdreisten“, öffentlich gegen die verantwortungslose Rußland-Politik von Scholz & Co. zu protestieren.

    Also, es lebe unsere Demokratie!

  2. Bernd Sydow sagt:

    (1) Als Deutschland noch normale diplomatische Beziehungen zur Russischen Föderation unterhielt, war die Welt für unser Land noch in Ordnung. Die Lieferungen des sauberen und preisgünstigen russischen Erdgases kamen in Gänze und stets zuverlässig. Der Krieg in der Ukraine, der Deutschland im Grunde gar nichts angeht, hat das alles quasi über Nacht geändert.

    Plötzlich bezeichnete man Putin als schlimmen Aggressor, der gegen Schelenskyjs Ukraine einen „barbarischen“ Angriffskrieg führt (Nach den Hintergründen wurde in den deutschen Medien freilich nicht gefragt).
    Angesichts der nun einsetzenden extrem rußland-feindlichen Politik der Bundesregierung dachte der russische Erdgas-Konzern Gazprom nachvollziehbarerweise nicht mehr daran, die Erdgas-Lieferungen an Deutschland in vollem Umfang weiterlaufen zu lassen und reduzierten sie drastisch. Die Folge: Deutlich weniger Erdgas für die deutschen Haushalte bei steigenden Energiekosten. In der Bevölkerung fängt es an zu „brodeln“. Fortsetzung (2)

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